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So vermeiden Sie Gefahren im Internet

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, aber es lauern auch ebenso viele Gefahren. Dabei kann der Computer mit ein paar technischen Kniffen kindersicher gemacht werden. Wissen.de erklärt, wie Kids unbeschadet surfen können.
von wissen.de-Autor Christoph Fröhlich, Februar 2013

Schutzlos im Netz?
istockphoto.com/bonnie jacobs

Spielen, chatten, Musik hören: Kinder surfen gern und viel im Netz. Was für die Kleinen oft ein großer Spaß ist, bedeutet für Erwachsene eine Menge Aufwand und fordert viel Vertrauen. Denn nur die wenigsten können und wollen ihrem Nachwuchs ständig über die Schulter schauen. Gleichzeitig sorgen sie sich, dass er auf dubiose Internetportale stoßen könnte. Doch auch die Nutzungsgewohnheiten der Kleinen sorgen oft für Frust im Kinderzimmer: Oft wollen die Kids mehr Zeit vorm Bildschirm verbringen, als den Eltern lieb ist.

Kinder und Computer - das ist ein Thema mit Konfliktpotenzial. Die Lernplattform Scoyo hat im Juli 2012 gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa diesbezüglich rund 1.000 Eltern befragt. Das Ergebnis: In jedem dritten Haushalt belasten Streitereien mit Kindern über den Umgang mit Computern oder Fernsehern das Familienleben. Dabei gibt es ein paar grundlegende Regeln, die Familienstreitigkeiten verhindern können.

 

Experten fordern klare Regeln

Norbert Neuss, Professor für Medienpädagogik an der Universität Gießen, rät Eltern: „Wichtig ist es, die Kinder über Medien aufzuklären, Gefahren zu verdeutlichen und auf Basis einer vertrauensvollen Beziehung gemeinsame Vereinbarungen zu treffen.“ Klare Regeln seien laut dem Experten unverzichtbar bei der Medienerziehung.

Doch immer wieder werden Eltern vor schwierige Entscheidungen gestellt: Wie lange darf der Nachwuchs vor dem Bildschirm sitzen, ab welchem Alter ist ein eigener PC sinnvoll? Und vor allem: Wie schützt man ihn vor Gefahren aus dem Netz? Denn nicht nur Spieleplattformen, Nachschlagewerke und Chattingdienste laden zum Mitmachen ein, wenige Mausklicks weiter finden sich auch dubiose Erotikportale, Abofallen und Betrüger. Ein falscher Klick kann schnell teuer werden, viele Webseiten sind nicht für Kinderaugen bestimmt. Ein paar Tipps.

 

Ungeeignete Webseiten sperren

Experten empfehlen den Einsatz einer Filtersoftware. So können Eltern sicherstellen, dass Kinder nicht mit ungeeigneten Inhalten in Berührung kommen, auch wenn sie unbeaufsichtigt am PC sitzen. Beliebte Anwendungen sind beispielsweise das Jugendschutzprogramm „JusProg“, das von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien unterstützt wird oder die Kinderschutz-Software der Deutschen Telekom. Beide Dienste nutzen einen von Experten geprüften Katalog kindertauglicher Webseiten, der regelmäßig aktualisiert wird.

Weitere Kinderschutz-Tools bieten die Firmen Draytek oder Salfeld. Zwar gibt es von allen Programmen eine kostenlose Version, einige Funktionen - beispielsweise zusätzliche Filtermöglichkeiten oder das Einrichten von Surfzeit-Kontingenten - stehen jedoch erst in der kostenpflichtigen Variante zur Verfügung.

Eine zusätzliche Schutzmaßnahme sind Browser-Erweiterungen. Für Mozillas Firefox gibt es beispielsweise das Add-on „ProCon Latte Content Filter“, das den Zugriff auf Webseiten mit bestimmten Stichwörtern sperrt. Dessen Einstellungen lassen sich von Eltern mit einem Passwort sichern. Praktisch sind auch Werbeblocker, die Popups und Anzeigen verschwinden lassen. Das sorgt nicht nur für weniger Ablenkung, sondern verhindert versehentliche Klicks.

 

Damit Privates privat bleibt

Mutter und Tochter vorm Rechner
thinkstockphotos.de/Getty Images/Jupiterimages

Um auch außerhalb des Schulhofs mit Klassenkameraden im Kontakt zu bleiben, melden sich immer mehr Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken wie Facebook oder SchülerVZ an. Doch auch hier lauern Fallen. Obwohl Facebook offiziell erst ab 13 Jahren genutzt werden darf, raten Experten von Verboten ab. Stattdessen sollten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern ein Profil anlegen und ihnen beibringen, sowohl mit persönlichen Daten als auch mit denen von Freunden bewusst und sensibel umzugehen.

Damit die eigenen Fotos und Mitteilungen auch wirklich nur für Freunde und Familie sichtbar sind, sollten Eltern die Privatsphäre-Einstellungen Schritt für Schritt durchgehen. Empfehlenswert ist es, die Gesichtserkennung auszuschalten. Auch die Funktion „Markierungen überprüfen“ sollte aktiviert werden, um nicht ungewollt in Beiträgen und Fotos verlinkt zu werden. Freundschaftsanfragen von Fremden sollten generell mit Vorsicht behandelt und im Zweifel abgelehnt werden.

 

Gute Webseiten für Kinder

Auch Kinder, die noch nicht in sozialen Netzwerken aktiv sind, können im Netz viel entdecken, lernen und Spaß haben. Wissen.de hat zehn empfehlenswerte Seiten zusammengestellt.

 

www.fragfinn.de: kindgerechte Übersichtsseite, gibt Tipps zum sicheren Surfen

www.tierchenwelt.de: Informationen rund um das Thema Haustiere

www.unserkoerper.de: Kindgerechte Erklärung, was im eigenen Körper alles passiert

www.baeren-blatt.de: Jeden Tag kindgerechte Nachrichten zum Tagesgeschehen

www.sesamstrasse.de: Spielen mit Elmo, Ernie, Krümelmonster und Co.

www.ampelini.de: spielend Verkehrsregeln lernen

www.tivi.de: Kostenlos Märchenfilme und Kinderserien im Web anschauen

www.clixmix.de: Rätsel, Bastelanleitungen, Hörstücke und mehr

www.ralphsleckerwissen.wdr.de: multimediale Website für Ernährungsthemen

www.kakadu.de: Kinderradio mit aktuellen Beiträgen

 

Bei allen Ratschlägen und technischen Schutzvorkehrungen ist es wichtig, dass Eltern selbst kontrolliert mit Medien umgehen und sich ihrer Vorbildwirkung bewusst werden. Denn die Tipps können die Medienerziehung zwar erleichtern, aber nicht ersetzen.

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