Lexikon
Aktịnien
[
Seerosen; Seeanemonen; Actiniariagriechisch
]Ordnung der Korallentiere, mehr oder weniger festsitzende, meist lebhaft gefärbte, einzeln stehende Polypen des Meeresgrunds. Zu den mehr als 1000 Arten gehören: Gemeine Seerose oder Pferdeseerose, Actinia equina; Einsiedlerseerosen leben in Symbiose mit Einsiedlerkrebsen.
Riesenanemone
Riesenanemone
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Unzertrennliche Lebensgefährten
Viele Einsiedlerkrebse schleppen auf ihren Gehäusen sonderbare Aufbauten mit sich herum. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es sich hierbei um Seeanemonen handelt. Dies sind jedoch keine Meeresblumen, wie der Name vorgaukeln könnte, sondern festsitzende, nicht zu eigenständiger Bewegung fähige Blumentiere (Aktinien), deren so anmutig sich im Wasser wiegende Tentakelkränze dicht mit mörderischen Nesselkapseln bewehrt sind, die kleinere Beutetiere lähmen können. Aber auch Angreifer werden vom Gift der Nesselkapseln abgewehrt - und hierin liegt der Sinn dieser merkwürdigen Lebensgemeinschaft, zumindest aus der Sicht des Einsiedlerkrebses: Er ist durch die Nesselwirkung seiner Seeanemone bestens vor Feinden geschützt.
Da es sich hier aber um eine echte Symbiose, also eine Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Vorteil handelt, profitiert auch die Seeanemone. Sie, die sonst an einer Stelle festsitzen würde, wird nun vom Einsiedlerkrebs umhergetragen und gewinnt so einen größeren Aktionsradius für ihren Beutefang. Auch fallen von den Einsiedlermahlzeiten Brocken für sie ab.
Bei so glücklichen Lebensverhältnissen verwundert es auch nicht, dass der Einsiedler Pagurus arrosor seine Seeanemone beim Umzug in ein neues Gehäuse sogar mitnimmt: Durch Beklopfen, Streicheln und Zupacken an der Fußscheibe löst er sie vom alten Haus ab und drückt sie sodann vorsichtig an das neue an. Und die Seeanemone Adamsia palliata, die in Gemeinschaft mit dem Einsiedler Eupagurus prideauxi angetroffen wird, sondert eine feste Abscheidung von ihrer Fußscheibe ab, mit der sie ständig die Wohnung des Einsiedlers vergrößert.
Wissenschaft
Zweierlei Maß
Vom griechischen Philosophen Protagoras stammt der Satz „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Was er damit meinte: Alle Dinge in der Welt sind immer nur so, wie sie dem Menschen erscheinen. Oder anders ausgedrückt: Der Mensch kann nicht heraus aus seiner Haut – und stellt sich daher stets selbst ins Zentrum seiner Bewertungen....
Wissenschaft
Der Zombie-Mond
Der innere Marsmond bewegt sich auf einer instabilen Bahn. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme: In einem bizarren Zyklus wechselt Phobos zwischen Zerstörung und Wiedergeburt. von THORSTEN DAMBECK Clustril, Drunlo, Limtoc, Flimnap – merkwürdig benannte Krater bedecken den Marsmond Phobos. Vertrauter klingt Gulliver, der Name...
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Eine eiskalte Gemeinschaft
Kein Ende für Öl und Gas
Lunarer Begleitservice
Geisterbilder am Himmel
An der Grenze des Periodensystems
Medizin nach Maß