Lexikon

Aufrüstung als Friedenssicherung?

Aufrüstung als Friedenssicherung?
Die Rüstungshektik der europäischen Mächte erkannte Bertha von Suttner als möglichen Vorboten eines großen nächsten Krieges. In ihrer Zeitschrift Die Friedenswarte schrieb sie im März 1913:

Der europäische Überrüstungswahnsinn hat einen neuen Anfall... bekommen, auf den niemand gefasst sein konnte. Mitten in einer Zeit, wo die ganze europäische Diplomatie angeblich damit beschäftigt ist, Schwierigkeiten und Streitfragen zu schlichten,
wo es überall zwischen den Mächtegruppen Entspannungen, Annäherungen und dergleichen gibt; wo durch die so hoch gestiegenen Lasten der Militärausgaben und die gleichzeitig steigenden Steuern, Zölle und Lebensmittelpreise die Völker an den Rand der Verzweiflung gebracht werden,
mitten in diese Friedenssehnsucht und Friedensnotwendigkeit nebst offizieller Friedensbeteuerung platzt plötzlich in Deutschland eine neue Milliardenforderung für Heeresverstärkung, die in Frankreich augenblicklich mit dem Antrag auf Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit beantwortet wird. Beiderseitig zur Sicherung des Friedens natürlich. Sie werden nicht müde, diese Lügenphrase ... zu wiederholen...
Und so lassen sich diese gegenseitigen Drohungen in einer rückwärts liegenden Kette durch unendlich viele Glieder zurückverfolgen; soll diese Kette denn auch endlos in die Zukunft verlängert werden? Das geht einfach nicht.
Ein gewaltsames Ende muss da kommen. Entweder Krieg oder Revolution oder - was auch denkbar ist - ein Erwachen der Vernunft. Ein Fallen der Schuppen von den Augen.
Irdischer Trabant: Heute beträgt die – aufgrund seiner elliptischen Bahn schwankende – Entfernung des Mondes 363.300 bis 405.500 Kilometer. Das war nicht immer so, denn der Abstand vergrößert sich seit Milliarden von Jahren. Das Foto machte NASA-Astronaut Jeff Williams an Bord der Internationalen Raumstation am 18. August 2016 rund 400 Kilometer über dem Atlantik.
Wissenschaft

Als die Tage kürzer waren

In der Frühzeit der Erde verging ein Tag wesentlich schneller als heute, und der Mond kreiste näher um unseren Planeten. Nun ließ sich dies mithilfe von afrikanischen Sedimenten bis in die ferne Vergangenheit nachvollziehen. von THOMAS BÜHRKE Bei drei Apollo- und zwei Lunochod-Missionen wurden auf dem Mond Retroreflektoren...

Atomkerne, Uran, Elemente
Wissenschaft

Der Ursprung der schweren Elemente

Bei der Entstehung von Uran und Thorium sind neutronenreiche Atomkerne zentral. Eine neue Methode gibt Aufschluss über diesen Prozess – und fand schon ein neues Uran-Isotop. von DIRK EIDEMÜLLER Schon seit Jahrtausenden grübeln Menschen über die Natur und den Ursprung der Materie. Diese alte philosophische Frage hat sich im Lauf...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus den Daten der Weltgeschichte

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon