Lexikon
Epigenẹtik
Teilgebiet der Molekularbiologie, das sich mit den Mechanismen befasst, die die Genaktivität regulieren, und mit der Vererbung einer veränderten Genregulation, die bei den Nachkommen ohne eine Änderung der DNA-Sequenz zu veränderten Eigenschaften führt. Zwar enthält das Genom den Bauplan für einen Organismus, aber es werden Anweisungen gebraucht, nach denen die jeweils benötigten Gene zum richtigen Zeitpunkt an- und abgeschaltet werden. So besitzen zwar alle Zellen die gleiche genetische Information, aber je nach Zelltyp erfüllen sie ganz verschiedene Aufgaben. Dafür werden jeweils unterschiedliche Gene aktiviert. Z. T. geschieht dies mit Hilfe von Regulatorgenen (Gen). Darüber hinaus wird die Genaktivität aber auch durch andere Faktoren (epigenetisch) beeinflusst, z. B. indem sich bestimmte Proteine an die DNA heften und dadurch Gene an- oder abschalten oder durch chemische Modifizierung der mit der DNA assoziierten Proteine, vor allem der Histone. Zusammengenommen bilden diese Prozesse einen epigenetischen Code, der auch durch Umwelteinflüsse veränderbar ist, und zwar viel leichter als die genetische Information. Überraschend ist die Erkenntnis, dass derartige epigenetischen Phänomene sogar an die Nachkommen vererbt werden können. Da epigenetische Phänomene außerdem eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielen können, besonders bei der Krebsentstehung, erhofft man sich von einem besseren Verständnis dieser Prozesse neue Erkenntnisse und letztlich neue Therapieansätze oder ganz neue Möglichkeiten der Vorbeugung.

Wissenschaft
CO2-Fußabdruck von Reichen wird unterschätzt
Durchschnittlich 10,3 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr verursachen die Deutschen pro Kopf. Aber wie verteilen sich die individuellen CO2-Emissionen auf die verschiedenen Einkommensgruppen? Diese Frage – angepasst auf das jeweils eigene Land – haben Forschende jeweils 1000 Menschen aus Dänemark, Indien, Nigeria und den USA gestellt....

Wissenschaft
Die dunkle Seite des Mondes
Vor Milliarden Jahren stürzte ein Urplanet auf die erdabgewandte Seite unseres Trabanten. Er durchschlug die Kruste und schuf das gewaltige Südpol-Aitken-Becken. von THORSTEN DAMBECK Als 1973 die Langspielplatte „The Dark Side of the Moon“ die Hitparaden stürmte, ging es nicht um den Mond. Die Musiker von Pink Floyd hatten...