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Kirch-Gruppe

München, ehemaliger Medienkonzern, der zuletzt mehr als 60 Unternehmen und Beteiligungen umfasste, mit knapp 10 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über 4 Mrd. Euro; 1955 von Leo Kirch mit Start einer Verwertungsfirma für Filmrechte gegründet; später kamen weitere Firmen im Film- und Fernsehbereich (Produktion, Vertrieb, Synchronisation, Pay-TV, Digital-TV) hinzu. Zu den Hauptbereichen der Kirch-Gruppe gehörten die Film- und TV-Produktion, der Handel mit Programmlizenzen und Sportrechten sowie der Pay-TV-Bereich, ferner Beteiligungen an anderen Konzernen sowie die Decoderentwicklung. Die Firmen waren über die Dachgesellschaft TaurusHolding GmbH & Co. KG, die zu 100% der Kirch Unternehmensstiftung gehörte, miteinander verbunden. Nachdem sich die hochgesteckten Erwartungen in Bezug auf die Entwicklung des Bezahlfernsehens in Deutschland nicht erfüllten, musste Kirch im Frühjahr 2002 Insolvenz anmelden. Die Mehrheit an seiner TV-Gruppe ProSiebenSat.1, die etwa zwei Drittel der Erlöse der Kirch-Gruppe ausmachte, übernahm 2003 der US-amerikanische Medienunternehmer H. Saban. Die Insolvenz der Kirch-Gruppe gilt als größter Firmenzusammenbruch in der deutschen Wirtschaftsgeschichte seit Gründung der Bundesrepublik.

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