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Konjunktrzyklus

der Zeitraum, der einen konjunkturellen Auf- und Abschwung umfasst. Unabhängig von der Frage der Regelmäßigkeit und der Verursachung des Konjunkturzyklus lassen sich 5 Phasen im Konjunkturablauf unterscheiden, die zusammen einen Konjunkturzyklus ergeben:
1. Depression (Tiefstand): niedrige Produktionswerte, Unterbeschäftigung von Arbeitern und Anlagen, niedriges Volkseinkommen bei sinkenden Preisen und Löhnen, sehr flüssiger Geldmarkt, geringe Gewinne, eventuelle Verluste, weitgehender Stillstand in der Bau- und Grundstoffindustrie, schwache Investitionstätigkeit.
2. Aufschwung (Erholung, Expansion): die den Zustand der Depression überwindende Verstärkung der Umsatz- und Produktionstätigkeit infolge Einführung von Neuerungen, dringenden Ersatzbedarfs im Anlagensektor (der durch die Depression aufgeschoben worden war), Erhöhung der Staatsausgaben u. a. Dieser Prozess kann sich selbst verstärken (kumulativer Prozess).
3. Vollbeschäftigung (Hochkonjunktur, Prosperität): Alle verwendbaren Produktionsfaktoren sind in den Wirtschaftsprozess eingegliedert. Die Produktion erreicht die bei gegebenen Faktormengen denkbar größte Höhe; Geldeinkommen und Preise bleiben relativ stabil.
4. Überbeschäftigung (Boom, Krise, im technischen Sinn der Konjunkturtheorie der obere Wendepunkt des Konjunkturzyklus): Überschreiten der Vollbeschäftigung, Engpass im Faktorangebot. Der Ausgabenanstieg führt zum Preisanstieg, auch bei den Faktorpreisen (Nachfrageüberhang, Preiskonjunktur), zum Anstieg der Geldlöhne bei sinkenden Reallöhnen und zu hohen Gewinnen. Bei Erwartung weiterer Preissteigerungen ergeben sich: allgemeine Flucht in die Sachwerte, Investitionsboom, Versteifung auf dem Geld- und Kapitalmarkt.
5. Rezession (Niedergang, Abschwung): über die Schrumpfung im Sektor für dauerhafte Wirtschaftsgüter (Bauprojekte, Anlagegüter u. a.) zunehmende Unterbeschäftigung, Umsatzrückgang, Preisfall, Gewinnminderung, Verstärkung der Abwärtsbewegung, Ende der Sachgüterkonjunktur, Flucht ins Geld, Baisse auf dem Effektenmarkt, Minderung des Geldumlaufs, fortgesetzter Rückgang der Bruttoinvestitionen. Diese Bewegung kann bei unzureichender wirtschaftspolitischer Aktivität des Staates und der Zentralnotenbank wieder zur Depression führen.
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