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Die Zukunft des Niedergangs

Der weltweite Aufschwung wird an Deutschland vorbeigehen - es droht der schleichende Niedergang.

© Financial Times Deutschland

Strohfeuer

Zunächst die gute Nachricht: Mit der Wirtschaft geht es wieder bergauf. Die USA und weite Teile Asiens werden zu starken Wachstumsraten zurückkehren. Auch in der Euro-Zone wird sich die Lage ein wenig bessern, und sogar Deutschland wird nach drei Jahren Nullwachstum wieder positive Wachstumsraten vorlegen können. Die schlechte Nachricht ist: Außer den Statistikern wird es nicht viele Menschen geben, die den Aufschwung bemerken werden. Er wird kommen, aber er wird so schwach sein, dass er am Arbeitsmarkt vorbeigeht. In diesem Jahr rechnet das Finanzministerium mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 4,4 Millionen, fast 400.000 mehr als im vergangenen Jahr. Selbst in den USA, wo das Wachstum stark anzieht, ist der Arbeitsmarkt sehr schwach. Wir erleben einen Konjunkturaufschwung, an dem sich die Regierenden, wo immer sie sitzen, nicht erfreuen können. In Deutschland wird der bevorstehende Aufschwung nichts am langsamen wirtschaftlichen Dahinsiechen des Landes ändern. Dabei sieht kurzfristig alles gar nicht so schlecht aus: Mit dem Aufschwung werden die Stimmen derjenigen wieder lauter, die eine strukturelle Trendwende kommen sehen. Und die Stimmen derjenigen, die sagen, die Reformen der Bundesregierung würden jetzt endlich greifen. Und natürlich die Stimmen derjenigen, die behaupten, die wenigen Reformen würden ausreichen.

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