Lexikon

Sọ̈derbaum

Kristina, deutsche Schauspielerin schwedischer Herkunft, * 5. 9. 1912 Stockholm,  12. 2. 2001 Hitzacker; wurde bekannt in den nationalsozialistischen Tendenzfilmen „Jud Süß“ 1940, „Kolberg“ 1945.
Söderbaum, Kristina
Kristina Söderbaum
  • Deutscher Titel: Jud Süß
  • Original-Titel: JUD SÜSS
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1940
  • Regie: Veit Harlan
  • Drehbuch: Veit Harlan, Eberhard Wolfgang Möller, Ludwig Metzger, nach einer Novelle von Wilhelm Hauff
  • Kamera: Bruno Mondi
  • Schauspieler: Ferdinand Marian, Heinrich George, Kristina Söderbaum, Werner Krauss, Eugen Klöpfer
In 66 Berliner Kinos läuft mit »Jud Süß« von Veit Harlan der bekannteste antisemitische NS-Propagandaspielfilm an. Die Handlung orientiert sich an einem Roman von Lion Feuchtwanger, dessen Aussage jedoch ins Gegenteil verkehrt ist.
Der Herzog von Württemberg (Heinrich George) ernennt den Frankfurter Juden Isaac Süß-Oppenheimer (Ferdinand Marian) zum Finanzminister. Süß erhöht die Abgaben und öffnet das Land für andere Juden, die sich rücksichtslos bereichern.
Harlans filmische Umsetzung des NS-Rassenwahns gilt als eines der abschreckendsten Beispiele für die psychologische Macht der Leinwand. Ab 1945 ist die Aufführung von »Jud Süß« verboten. Harlan wird wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt, aber freigesprochen.
  • Deutscher Titel:
    Kolberg
  • Original-Titel: KOLBERG
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1945
  • Regie: Veit Harlan
  • Drehbuch: Veit Harlan, Alfred Braun
  • Kamera: Bruno Mondi
  • Schauspieler: Heinrich George, Kristina Söderbaum, Horst Caspar
In zweieinhalb Jahren und mit dem Rekordetat von 8,5 Mio. Reichsmark schuf Veit Harlan den nationalsozialistischen »Durchhaltefilm« par excellance. Er erzählt die Geschichte vom Kampf der Festung
Kolberg
unter Leitung des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Neidhardt von Gneisenau gegen die französischen Besatzer 1806/07. Die Stadt steht bereits vor der Kapitulation, als Gneisenau und seine Gefolgsleute die Initiative an sich reißen und in scheinbar auswegloser Situation über die Feinde triumphieren.
Die zeitgenössischen Bezüge in dem reich ausgestatteten Historienfilm sind unübersehbar. Vier Monate vor der deutschen Kapitulation soll der Film das Volk zur Fortsetzung des sinnlosen Kampfes bewegen. Dass Harlan die historische Wahrheit zugunsten der nationalsozialistischen Propagandaaussage verfälscht, wird auch in der Nachkriegszeit billigend in Kauf genommen: 1965 bringt der deutsche Verleih den Film mit einer Dokumentation über die Entstehung wieder in die Kinos.
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