Lexikon

Volkskommune

frühere Verwaltungseinheit der kollektiven Landwirtschaft in China. Nach Abschluss der Kollektivierung (1956) gab es 700 000 Produktionsgenossenschaften (meist je ein Dorf umfassend) mit 127 Mio. Bauernhaushalten. Diese wurden 1958 zu 27 000 Volkskommunen zusammengefasst. Die Volkskommune übernahm das gesamte Kollektiveigentum sowie die Häuser und Viehbestände ihrer Mitglieder; zugleich war sie ein Organ der Staatsmacht und löste die bisherigen örtlichen Verwaltungsbehörden ab. Der Arbeitseinsatz der Mitglieder wurde nahezu militärisch organisiert. Die Volkskommune gliederte sich in Produktionsbrigaden (oft mit den früheren Produktionsgenossenschaften identisch) und Produktionsgruppen (2030 Haushalte). Die Parteiführung bezeichnete die Schaffung der Volkskommunen als großen Schritt auf dem Weg zum Endstadium der kommunistischen Gesellschaft. Schwere wirtschaftliche Rückschläge erzwangen jedoch schon 1959 eine Dezentralisierung der Volkskommunen; die Produktionsbrigade und später auch die Produktionsgruppe erhielten größere Befugnisse. Nach dem Tod Mao Zedongs verloren die Volkskommunen weiter an Bedeutung. Seit 1979 wurde das „Verantwortlichkeitssystem“ eingeführt, das den einzelnen Bauernhaushalten weit gehende Freiheit in der Nutzung des weiterhin kollektiven Bodens einräumte. Die neue Verfassung von 1982 entzog den Volkskommunen ihre staatlichen Verwaltungsfunktionen und löste sie damit de facto auf.
Materialien, Pflanzen
Wissenschaft

Technik mit Lebenszeichen

Werkstoffe mit ähnlichen Eigenschaften, wie sie lebende Systeme besitzen, sollen technische Systeme revolutionieren. Als Vorbilder dienen vor allem Pflanzen. von REINHARD BREUER Könnten Pflanzen böse sein, dann würden die Fleischfresser unter ihnen einen Spitzenplatz einnehmen. Und unter den mehr als 1.000 Arten, die es davon...

Ernährungsstudien, Ernährung
Wissenschaft

Die Krux mit den Studien

Immer wieder sorgen Untersuchungen zu Ernährungsthemen für Verwirrung, weil sie früheren Veröffentlichungen widersprechen.

Der Beitrag Die Krux mit den Studien erschien zuerst auf wissenschaft.de.

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Kalender

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon