Lexikon
Hungersnöte
massenhafte und länger andauernde Unterversorgungen mit Lebensmitteln, die zur Unterernährung sowie u. U. zum Verhungern großer Bevölkerungsteile führen. Hungersnöte mit z. T. mehreren Millionen Todesopfern hat es zu allen Zeiten gegeben; ihre Ursachen sind vielfältig: Dürre, Naturkatastrophen, Ernteausfälle, Verschlechterung der Nahrungsmittelbasis infolge starken Bevölkerungszuwachses, Auslaugung des Bodens, Verwüstung, Krieg und Bürgerkrieg, Flucht und Vertreibung. Die Hungersnöte des 20. Jahrhunderts wurden häufig durch politische Entscheidungen hervorgerufen oder doch verstärkt, so die Hungersnöte in der Sowjetunion im Zuge der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft (1932–1934: rund 5–6 Millionen Tote) und in China 1960–1962 infolge einer radikalen Umlenkung der Wirtschaftspolitik im so genannten „Großen Sprung nach vorn“ (u. a. Einrichtung von Volkskommunen; mindestens 20 Mio. Tote). Hungersnöte haben häufig lang währende wirtschaftliche und soziale Folgen: u. a. starke Preissteigerungen (insbesondere für Lebensmittel), großräumige Bevölkerungsverluste (auch durch Ab- und Auswanderung), Rückgang des Bevölkerungswachstums, sinkende Arbeitsproduktivität, soziale Unruhen. Der Vermeidung von Hungersnöten dient heute eine international organisierte und weltweit agierende Not- und Katastrophenhilfe. Mangel und Unterernährung, vor allem in Entwicklungsländern, sollen auch durch langfristige Unterstützung im Vorfeld vermieden werden, z. B. durch Erweiterung der Nahrungsmittelbasis, Verbesserung von Anbaumethoden und Erhöhung des Ertrags bei sich verringernder landwirtschaftlicher Nutzfläche.
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