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Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges proklamierte der deutsche Kaiser Wilhelm II. in seiner zweiten Balkonrede am 1. August 1914 den so genannten Burgfrieden. Die Streitereien mit den politischen Parteien verwies er nicht nur in die Vergangenheit, in die "Friedenszeiten", sondern er verzieh sogar die Angriffe des politischen Gegners auf seine Person "heute von ganzem Herzen". Angesichts des drohenden Krieges war sein politisches Kredo: "Ich kenne keine Parteien und auch keine Konfessionen mehr; wir sind heute alle deutsche Brüder und nur noch deutsche Brüder."
Der Erste Weltkrieg
Auch die nach dem Ersten Weltkrieg so entscheidende Frage der alleinigen deutschen Kriegsschuld bekam in des Kaisers Rede ihre Deutung. Die Schuldzuweisung für den Ausbruch des Krieges schob er eindeutig auf den Gegner. Weil der "Nachbar es nicht anders will" und Deutschland "den Frieden nicht gönnt, so hoffe ich zu Gott, dass unser gutes deutsches Schwert siegreich aus diesem schweren Kampfe hervorgeht."
Sofort nach Ende des Ersten Weltkrieges entbrannte durch die Fassung der Kriegsschuldthese im Versailler Vertrag und in der Alliierten Mantelnote vom 16. Juni 1919 zu Lasten des Deutschen Reiches ein internationaler politischer Streit. Die einseitige Schuldzuweisung hat nicht nur der Machtentfaltung des Nationalsozialismus Vorschub geleistet. Auch die wissenschaftliche und publizistische Diskussion um die Bedingungen der Ursachen des Ersten Weltkrieges und damit auch die Frage der Berechtigung der alleinigen deutschen Verantwortung für die Kriegsschuld ist heute noch nicht abgeklungen. Sie wurde durch einige, die beharrliche deutsche Kriegszielpolitik bis 1918 analysierende Bücher des Hamburger Historikers Fritz Fischer seit Beginn der 1960er Jahre neu entfacht. Sie weitete sich in der Folge zur "Fischer-Kontroverse" aus. Dabei stritten die Kontrahenten um die Kontinuität der offensiven Aggression des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II. oder aber um die Betonung des defensiven Charakters der deutschen Politik. Es bleibt allerdings festzuhalten, dass zu den Ursachen des Ersten Weltkrieges das wirtschaftliche, politische und militärische Machtstreben ("Imperialismus") aller - besonders der europäischen - Großmächte zählt.
So stellte "Grünkreuz" eine Sammelbezeichnung für chemische Kampfstoffe dar, die auf die Atemorgane einwirkten, z.B. Chlor, Chlorpikrin, Phosgen, Di- und Triphosgen. Der Name ergab sich, da die Munition, die solche Stoffe enthielt, im Ersten Weltkrieg mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet war. Dagegen wurden unter dem Begriff "Gelbkreuz" chemische Kampfstoffe zusammengefasst, die vor allem durch die Ätzung der Haut wirkten. So wurde z.B. der bekannteste Gelbkreuz-Kampfstoff "Lost" mit einem gelben Kreuz gekennzeichnet. Der Erste Weltkrieg kostete acht Millionen Menschen das Leben und ließ zwanzig Millionen Verwundete zurück.