Lexikon

Wimpertierchen

Ciliata; Ziliaten; Aufgusstierchen; Infusorien
Wimpertierchen: Bauplan
Wimpertierchen: Bauplan
Aufbau eines frei schwimmenden Pantoffeltierchens (links) und eines fest sitzenden Trompetentierchens (rechts)
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Pantoffeltierchen (Paramaecium caudatum)
Pantoffeltierchen
Das hier abgebildete Pantoffeltierchen gehört zweifellos zu den bekanntesten Wimpertierchen. Der Einzeller ist ein idealer Organismus für einfache Laboruntersuchungen aller Art.
Stamm der Protozoen; Einzeller von bereits hoch entwickelter Organisation und oft verhältnismäßig beträchtlicher Größe, deshalb auch oft als Cytoidea den einfacheren Cytomorpha gegenübergestellt. Wimpertierchen sind mit einer härteren Außenschicht (Pellikula) umgeben, die schwingende Protoplasmafortsätze (Wimpern, Zilien) zur Fortbewegung und zum Herbeistrudeln der Nahrung trägt. Der Reizleitung und der Kontraktion dienen faserartige Strukturen (Neuroneme und Myoneme).
Die Nahrung (kleine Algen, andere Einzeller und Bakterien) wird an einer vorbestimmten Stelle, dem Zellmund (Cytostom), in das Zellinnere aufgenommen, wo sie in Nahrungsvakuolen verdaut wird. Die unverdaulichen Reste werden durch den Zellafter (Cytopyge) oder an beliebiger Körperstelle ausgeschieden.
Die Vermehrung kann ungeschlechtlich durch Zellquerteilung erfolgen oder geschlechtlich durch den Vorgang der Konjugation oder durch aktiv schwärmende Mikrogameten, die die ruhenden, weiblichen Makrogameten aufsuchen und mit ihnen verschmelzen. Es gibt auch eine Dauersporen(Zysten-)bildung, wobei sich das Wimpertierchen mit einer derben Hülle umgibt, in der es schlechte Zeiten (Trockenheit, Kälte) überstehen kann. Bei günstigeren Umweltbedingungen schlüpft es wieder aus der Zyste.
Die Wimpertierchen lassen sich einteilen in die als erwachsene Tiere bewimperten Euziliaten (Euciliata) und in die nur in der Jugendform bewimperten Suktorien (Suctoria). Bekanntestes Wimpertierchen ist das Pantoffeltierchen.
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