Lexikon
Schwämme
Zoologie
Porifera; SpongiariaGitterkalkschwamm
Gitterkalkschwamm
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Schwamm
Schwamm
© wissenmedia/Rita Reiser
Schwämme
Schwämme
Die Schwämme, die als zarte Krusten, als feine Vasen oder Becher, als massige Klumpen oder als zierliche, pflanzenartig verzweigte Gebilde geformt und die gelegentlich leuchtend bunt gefärbt sind, sind echte vielzellige Tiere.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Ein einfach gebauter Schwamm (Ascon-Typ) ist ein sackförmiger Schlauch mit zentralem Hohlraum und einer Ein- und Ausströmöffnung (Osculum) am oberen Körperende. Bei etwas komplizierterem Bau durchsetzen Poren die Körperwand und stellen so die Verbindung zwischen der Außenwelt und dem Körperinneren her. Der gesamte Körperinnenraum ist mit Kragengeißelzellen ausgekleidet. Sie sorgen durch die Bewegung ihrer Geißeln dafür, dass das Wasser durch die Poren in den Körper eingestrudelt wird und durch die Ausströmöffnung den Körper wieder verlässt. Mit dem Wasserstrom gelangt die Nahrung (Diatomeen, Wimpertierchen u. a.) in den Körper und wird dort von den Zellen aufgenommen. Bei komplizierter gebauten Schwammtypen können die mit Kragengeißelzellen besetzten Wände des zentralen Hohlraums nach außen gebuchtet sein, so dass die innere Oberfläche vergrößert wird (Sycon-Typ). Diese Ausbuchtung kann so weit gehen, dass die Kragengeißelzellen in abgeschlossenen Kammern in den Porenkanälen liegen und so den Wasserstrom regulieren (Leucon-Typ).
Oft wachsen die Schwämme zu Kolonien mit mehreren Ausströmöffnungen heran. Schwämme sind teils Zwitter, teils getrennt geschlechtlich. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung wird der Same durch die Poren mit dem Nahrungsstrom eingestrudelt und vereinigt sich im Körperhohlraum mit den Eiern. Ein bewimperter Hohlkeim (Planula-Larve) oder ein mit Furchungszellen angefüllter Keim (Parenchymula-Larve) verlässt den mütterlichen Körper durch die Ausströmöffnung, schwimmt einen Tag im freien Wasser umher und setzt sich dann als Jungschwamm fest. Die ungeschlechtliche Vermehrung erfolgt durch Knospung (ein Teil des Elterntiers schnürt sich ab) oder durch Gemmulabildung (Zellen aller Typen finden sich in kleinen, abgeschlossenen kugelförmigen Lagern zusammen, die den Mutterkörper verlassen und neu auskeimen).
Hauptgruppen der Schwämme sind die Kalkschwämme (Skelettnadeln aus Kalk, hierzu z. B. Sycandra und Leucandra), die Kieselschwämme (Skelett aus Kieselnadeln) und die Hornschwämme (mit Spongin-Skelett). Zu den Kieselschwämmen rechnet man z. B. den schöngeformten Venuskorb, Euplectella aspergillum, im Gebiet der Philippinen und den Neptunsbecher, Poterion neptuni, einen gut 1,5 m hoch werdenden, becherartigen Schwamm des Pazifik. Zu den Hornschwämmen zählen unsere Flussschwämme und der bekannte Badeschwamm, Euspongia officinalis, mit seinen Unterarten. Letztere werden hauptsächlich im östlichen Mittelmeer und in der Adria gefunden; die organischen Teile des Tieres werden entfernt, und das Skelett kommt in den Handel.

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