Das Aroma kennen die Astronauten. Zu ihrer Ausbildung gehören nämlich auch Schießstunden. "Es riecht, als hätte hier jemand einen Karabiner abgefeuert", funkte Astronaut Gene Cernan. Seinem Kollegen Jack Schmitt schwoll sogar ganz heuschnupfenmäßig die Nase zu.
So umwerfend die Duftnote ist, so rätselhaft ist sie auch. Rein chemisch hat das pulvrige Mondgestein nämlich gar nichts mit Nitroglyzerin zu tun. Im Mondstaub findet sich jede Menge zersplittertes Siliziumdioxid-Glas, daneben Eisen, Calcium und andere Mineralien – keine Gefahr, dass es knallt, wenn man ein Streichholz dran hält.
Vielleicht reagierte der trockene Staub in der feuchten, sauerstoffhaltigen Luft der Mondfähre. So wie Sand von einer vier Milliarden alten Wüste. Vielleicht lagen aber auch Ionen des heißen Sonnenwindes in der Luft. Bis zur Erde verrauchte das ungewöhnliche Parfum übrigens. Und deshalb müssen wir auf die Erklärung mindestens bis zur nächsten Mondlandung im Jahr 2018 warten.