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Die Zukunft der Raumfahrt - Interplanetare Perspektiven

von Dr. Dirk Soltau

Es ist vielleicht eine der wichtigsten Erkenntnisse des vergangenen Jahrhunderts, dass das Weltall eine Geschichte hat: Nichts war schon immer und nichts wird immer sein. Zum Beispiel unsere Sonne: Vor ca. 4,6 Milliarden Jahren entstand sie aus einer Wolke aus Gas und Staub. Ein Teil dieses Materials stammt aus den Resten explodierter Sterne, die ihr Leben z.B. in Form einer Supernovaexplosion “ausgehaucht“ haben.
In 150 Millionen Kilometer Entfernung umkreist ein Planet die Sonne, der massiv genug ist, um eine Atmosphäre zu halten. Hier ist die Einstrahlung der Sonne gerade so groß, dass flüssiges Wasser existieren kann. Und damit ist die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung des Lebens gegeben. Dieser Planet – der dritte von innen – wird von seinen Bewohnern Erde genannt.

 

Die Sonne wird heller

Die Sonne garantiert unserem Planeten seit nunmehr 3 Milliarden Jahren die Existenz von Leben. Aber diese Garantie gilt nicht unbegrenzt!

In einigen hundert Millionen Jahren läuft der “Providervertrag“ mit unserem Zentralstern aus. Dann wird die Sonne so viel von ihrem Brennstoff verbraucht haben, dass eine Nachjustierung ihres zentralen Fusionsreaktors erforderlich sein wird. Die Folge: Die Sonne wird heller werden.

Diese Helligkeitszunahme von einigen Prozent wird die Erde so erwärmen, dass die Ozeane verdampfen werden. Der Wasserdampf in der Erdatmosphäre wird dann einen Treibhauseffekt bewirken, der die Temperatur auf mehrere hundert Grad treibt. Die Erde wird unbewohnbar werden!

Beobachter von außen werden keine spektakulären Veränderungen feststellen, aber unsere Erde ist ein solch empfindliches System, dass wenige Prozent Helligkeitsschwankung der Sonne genügen, um über Sein oder Nichtsein des Lebens zu entscheiden.

In einer Milliarde Jahre wird das Leben auf der Erde verschwunden sein. Aber wohin? Natürlich ist diese Galgenfrist des Lebens ungeheuer lang und bis dahin werden sich die Lebensformen auf der Erde (einschließlich unserer eigenen) bis zur Unkenntlichkeit verändern. Trotzdem bleibt eine Tatsache bestehen: Wenn eine Lebensform in der fernen Zukunft ihre Existenz sichern will, dann muss sie die Erde verlassen ...

 

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