Wahrig Herkunftswörterbuch
Menetekel
Das Wort Menetekel, das heute „unheilverkündendes Zeichen“ bedeutet, spielt eine zentrale Rolle in einer alttestamentarischen Geschichte, in der es um die Macht der Worte geht. Im Buch Daniel wird vom babylonischen König Belsazar berichtet, der bei einem Festmahl den aus dem Jerusalemer Tempel gestohlenen Schatz entweiht (vgl. Daniel 5,4). Darauf erscheinen unverständliche aramäische Schriftzeichen an der Wand. Erst der als ein guter Traumdeuter bekannte Prophet Daniel erkennt darin mənē təqēl uparsīn, was er als „gezählt, gewogen und geteilt“ deutet (Daniel 5,25 f.): „[…] Mene: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende. Tekel: Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden. Peres: Geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.“ Er verkündet Belsazar, dass ihm und dem Reich der Untergang drohe. Zwar wird der Jude Daniel dafür reich entlohnt, doch noch in der Nacht wird der König getötet. Aus historischer Sicht jedoch ist diese Geschichte nur zum Teil wahr, da mit Belsazars Tod das Reich nicht sofort zerfiel.

Wissenschaft
Auf Beutezug im hohen Norden
Die steigenden Temperaturen und das Schwinden des Eises in der Arktis wecken Begehrlichkeiten. Denn die Region ist reich an Rohstoffen. Und sie bietet Raum für neue Handelsrouten. von RALF BUTSCHER Als am 2. August 2007 drei russische Wissenschaftler an Bord des Tauchboots „Mir-1“ den Nordpol erreichten, setzten sie dort umgehend...

Wissenschaft
Programmierbare Bakterienkiller
Die mRNA-Forschenden Katalin Karikó und Drew Weissman haben gemeinsam den Medizin-Nobelpreis 2023 erhalten. Ihre Erkenntnisse sind nicht nur die Basis für die Corona-Impfstoffe, sondern auch für neuartige Antibiotikatherapien. von JÜRGEN BRATER Als der britische Bakteriologe Alexander Fleming im September 1928 nach dem...