Wissensbibliothek
Weshalb ist der Blutegel ein »Nutztier«?
Weil er in der Medizin eingesetzt wird. Die medizinische Anwendung von Blutegeln zum Aderlass ist seit der Antike bekannt und war in vergangenen Jahrhunderten eine weit verbreitete Therapieform. Das sog. Ausleiten sollte den Körper entgiften, Stauungen und Krämpfe lösen und Entzündungen heilen. Die Beliebtheit der Methode führte in einigen Regionen Europas zur Ausrottung der Tiere, so dass man begann, sie gezielt zu züchten. Heute werden Blutegel noch in der Naturheilkunde zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Venenentzündungen eingesetzt. Der Blutgerinnungshemmer Hirudin, der im Speichel des Blutegels enthalten ist, wird auch Medikamenten beigegeben, die die Entstehung von Thrombosen verhindern sollen; er wird mittlerweile gentechnisch hergestellt.
Übrigens: Ausschließlich verwendet wird der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis), mit zehn bis 20 Zentimetern Länge der größte europäische Egel. Er lebt natürlicherweise in stehenden Gewässern mit reichem Pflanzenbewuchs und wartet auf Tiere, die zur Tränke kommen. Er kann in einer halben Stunde bis zu 15 Milliliter Blut aufnehmen, das er z. T. in Blindsäcken einlagert, die vom Darm abgehen. Rund fünf Monate kann er von seinem Vorrat zehren.
Autarke Mikroroboter im Schwarm
Sie sind nur rund einen Millimeter klein, können sich aber selbstständig durchs Wasser bewegen, miteinander kommunizieren und sich zu größeren Kolonien zusammentun: Die Rede ist nicht von Lebewesen, sondern von neuartigen Mikrorobotern. Die an der TU Chemnitz entwickelten „Smartlets“ erzeugen ihre Energie mithilfe winziger...
Reisen zu Dunklen Orten
Immer mehr Menschen besuchen Schauplätze von Kriegen, Völkermorden oder Naturkatastrophen. Die Gründe für diesen „Dunklen Tourismus“ sind vielschichtig. von MANUELA RASSAUS Die verseuchte Ruine der Nuklearkatastrophe von Fukushima, das Haus des „Hollywood-Mörders“ Charles Manson, die Killing Fields von Kambodscha – düstere...