Wissensbibliothek

Weshalb ist der Blutegel ein »Nutztier«?

Weil er in der Medizin eingesetzt wird. Die medizinische Anwendung von Blutegeln zum Aderlass ist seit der Antike bekannt und war in vergangenen Jahrhunderten eine weit verbreitete Therapieform. Das sog. Ausleiten sollte den Körper entgiften, Stauungen und Krämpfe lösen und Entzündungen heilen. Die Beliebtheit der Methode führte in einigen Regionen Europas zur Ausrottung der Tiere, so dass man begann, sie gezielt zu züchten. Heute werden Blutegel noch in der Naturheilkunde zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Venenentzündungen eingesetzt. Der Blutgerinnungshemmer Hirudin, der im Speichel des Blutegels enthalten ist, wird auch Medikamenten beigegeben, die die Entstehung von Thrombosen verhindern sollen; er wird mittlerweile gentechnisch hergestellt.

Übrigens: Ausschließlich verwendet wird der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis), mit zehn bis 20 Zentimetern Länge der größte europäische Egel. Er lebt natürlicherweise in stehenden Gewässern mit reichem Pflanzenbewuchs und wartet auf Tiere, die zur Tränke kommen. Er kann in einer halben Stunde bis zu 15 Milliliter Blut aufnehmen, das er z. T. in Blindsäcken einlagert, die vom Darm abgehen. Rund fünf Monate kann er von seinem Vorrat zehren.

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Die grüne Stadt von morgen

Hitze und Starkregen machen Stadtbewohnern zunehmend zu schaffen. Planer reagieren mit natürlicher Aufrüstung: bepflanzte Dächer und urbane Wälder. von HARTMUT NETZ Es ist kurz nach vier am Nachmittag des 27. Juli 2016, als die Feuerwehr für Berlin den Ausnahmezustand ausruft. Die Gewitterfront, die die Stadt am Nachmittag...

Stadtlärm
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Die Lärmbelastung in Städten kostet ihre Bewohner Lebenszeit. Doch weltweit tüfteln Forscher an unterschiedlichen Lösungen gegen den Krach. von MARTIN ANGLER Die Rue D’Avron ist eine von vielen Nebenstraßen in der Pariser Innenstadt, nur einen Steinwurf vom berühmten Père-Lachaise-Friedhof entfernt, auf dem Édith Piaf und Jim...

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