Lexikon
Mạrco Pọlo
... Die Tafel im Speisesaal ist erhöht aufgestellt. Das eine Ende zeigt nach Norden, das andere nach Süden. Die erste der [vier] Frauen des Khan sitzt zur Linken neben ihm. Auf der rechten Seite, etwas weiter unten, nehmen die Söhne und Verwandten des Herrschers Platz. Noch weiter unten auf der rechten Seite sitzen die Würdenträger und hohen Beamten. Die linke Tafelseite ist den Frauen vorbehalten. Zuerst kommen die Töchter, Enkelinnen und Verwandten, dann, noch weiter unten, die Frauen der Würdenträger und der hohen Beamten. An den Tagen, an denen Hof gehalten wird, sind es zusammen sechstausend Gäste des Herrschers. Außerhalb des Saales aber können noch weitere 40 000 Gäste am Mahle teilnehmen.
Ein großer goldener Krug mit bestem Wein steht bereit, daneben befinden sich zwei kleinere Krüge mit anderen Getränken. Aus diesen Krügen schöpfen die Gäste mit goldenen Bechern. Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wieviel goldenes und silbernes Tafelgeschirr der Khan besitzt.
Bei Tisch wird der Khan von vornehmen Würdenträgern bedient, die Mund und Nase mit schönen Seidentüchern verhüllt haben, damit ihr Atem nicht die Speisen des Herrschers verunreinigt. Wenn der Khan den Becher in die Hand nimmt, um zu trinken, wird ein Tusch geblasen. Dann werfen sich die Gäste demütig auf die Knie, bis der Herrscher getrunken hat. Wenn der Khan gespeist hat, werden alle Gaukler und Artisten in den Saal eingelassen, die ihre unterhaltsamen Spiele und akrobatischen Kunststücke zeigen. Schließlich gehen alle nach Hause.
Nach fünfzehn weiteren Meilen trifft man in Fugiu ein... Ein Fluß von etwa einer Meile Breite fließt durch die Stadt. In den Werften der Stadt werden zahlreiche Schiffe hergestellt, die den Handel zu Fluss bewerkstelligen. Zucker, Edelsteine, Perlen bilden die Haupthandelsgüter, wegen deren die Kaufleute sogar aus Indien kommen. Der Hafen Zaiton am Meer ist nicht weit von dieser Stadt entfernt. Die kostbarsten Dinge kommen dort aus Indien an. Zu essen gibt es hier genug, denn es gibt viele Gärten und Obstpflanzungen. Alles ist so gut geordnet, dass man nur staunen kann...
Es ist gleichzeitig der Haupthafen der Provinz Mangi. Hier liegt eine unglaubliche Zahl von Schiffen, die von hier aus in die gesamte Provinz fahren. Einem Schiff, das mit Pfeffer beladen in Alexandria ankommt, um das Abendland zu versorgen, entsprechen hier vielleicht fünfzig Schiffe, denn es ist einer der größten Häfen der Welt, wo die meisten Waren umgeschlagen werden. Der Großkhan verdient an diesem Hafen ungeheure Summen, denn von allen hier abgeschlossenen Geschäften erhält er zehn Prozent an Steuern. Die Frachtgebühr kostet bei feinen Waren dreißig Prozent, bei Pfeffer vierundvierzig...
Es gibt in der Provinz eine Stadt namens Teugnise, in der sehr schönes Porzellan zu Vasen und Geschirr verarbeitet wird. Seine Qualität wird sonst nirgends erreicht, weshalb es auch einen Exportartikel darstellt. Für einen venezianischen Groschen kann man bereits drei sehr schöne Stücke erhalten. "
Bunte Lebenswelt in der Ostsee
Bei farbenfrohen Riffen denkt jeder an die Südsee – aber auch in der Ostsee gibt es sie. Und sie beherbergen viele Arten von Tieren und Pflanzen. von FREDERIK JÖTTEN Rote und grüne Algen-Fächer schwingen sanft in der Strömung, dazwischen sitzen gelbe Schwämme, bunte Fische schwimmen umher. Welch vielfältige Bilder eine...
Elektronen im fraktalen Gefängnis
Erstmals wurde eine gebrochene Dimensionalität bei Elektronen entdeckt, die in einem atomaren Fraktal eingeschlossen sind. von DIRK EIDEMÜLLER Fraktale Gebilde sind mit ihrer vielfachen Selbstähnlichkeit nicht nur sehr ästhetisch, sondern auch unter mathematischen Gesichtspunkten ziemlich kurios. Dabei sind Fraktale...