Wahrig Herkunftswörterbuch

Muckefuck
Als Muckefuck wird im Deutschen ein nicht aus Kaffeebohnen gebrühter, auch als Blümchenkaffee bekannter „Ersatzkaffee“ bezeichnet. Zwar ist heute allgemein anerkannt, dass es sich bei diesem aus dem Rheinland stammenden und auch in der Form Muckenfuck belegten Wort um eine Zusammensetzung aus Mucke(n) „brauner Holzmulm“ und fuck „faul“ handelt, doch soll hier auch eine weit verbreitete, zwar poetischere, aber sprachhistorisch unkorrekte Erklärung präsentiert werden, in deren Mittelpunkt die Hugenotten, die in großer Zahl ins preußische Berlin geflohenen französischen Protestanten stehen. Deren Name leitet sich ohne Zweifel über frz. huguenot und eygenot aus dem dt. Wort Eidgenosse ab, mit dem eigentlich die Schweizer gemeint sind. Der Erklärung zufolge haben hugenottische Gärtner sich selbst und den Berliner Kaffeetrinkern aus der Not geholfen, als Friedrich der Große im 18. Jahrhundert den Zoll auf Kaffee stark erhöhte: Sie rösteten Zichorienwurzeln, die sie dem verdünnten Kaffee beimischten und so ein Getränk von intensiv schwarzer Farbe erhielten. Dass das deutsche Wort Muckefuck eine Verballhornung des frz. Ausdrucks mocca faux „falscher Mokka“ sein soll, ist hingegen noch unwahrscheinlicher. Heute wird Muckefuck nicht nur aus der Zichorie hergestellt, sondern auch aus gemälzter Gerste (Malzkaffee) oder geröstetem Roggen.
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Tobias Erb

(*1979) ist Biochemiker am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. Mit seiner Forschungsgruppe untersucht er Stoffwechsel-Mechanismen. Der Fokus liegt dabei auf der Umwandlung von Kohlendioxid durch Bakterien, Algen und Pflanzen – und wie sich dieser Prozess synthetisch verbessern lässt.

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