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Pest und Judenpogrome

Pest und Judenpogrome
Der Kleriker Jakob Twinger berichtet über die Pest in Europa und besonders in seiner Heimatstadt Straßburg und die damit einhergehenden Aufstände und Morde an den Juden, die man für die Epidemie verantwortlich machte. Er bezeichnet die Pogrome als Bereicherungsmittel:

"Als man zählte 1349 Jahre, war das größte Sterben, das je zuvor gesehen war: es reichte von einem Ende der Welt bis zum anderen jenseits des Meeres. In der Heidenschaft war das Sterben größer als in der Christenschaft... Der Bischof von Marseille, Geistliche, Mönche und alles Volk starb da mehr als zur Hälfte. In anderen Königreichen und Städten starb so viel Volk, dass es schlimm zu sagen ist. Der Papst zu Avignon regierte nicht mehr, schloß sich in eine Kammer ein, ließ niemand mehr zu sich und ließ immer ein großes Feuer vor sich brennen. Über den Grund konnten alle weisen Gelehrten und Ärzte nichts anderes sagen, als dass es Gottes Wille sei. Und wie hier, so war es auch anderswo, und das Sterben währte mehr als ein ganzes Jahr. Es kam auch nach Strassburg im Sommer des genannten Jahres, und es starben hier ungefähr 16 000 Leute. Wegen des Sterbens wurden die Juden in der Welt verleumdet und überall beschuldigt, sie hätten es durch Gift bewirkt, das sie ins Wasser und in die Brunnen getan hätten. Deshalb wurden die Juden verbrannt vom Meer bis ins deutsche Land, nur nicht zu Avignon, wo sie der Papst beschirmte...
Da nun das Volk [in Straßburg] allgemein über die Juden ergrimmt war, sperrte man die Juden in die Judengasse, postierte davor bewaffnete Leute um ihrer sicher zu sein, wenn man ihnen noch mehr antun wolle. [Darauf ermahnen der Amtmeister und die zwei Stadtmeister vergeblich die Zünfte zur Ruhe unter Verweis auf die von der Stadt verbrieften Rechte der Juden.] Am Montag vor St. Valentin bewaffneten sich alle Zünfte in Straßburg ... Da bewaffneten sich auch die Patrizier mit ihren Leuten ... Als das die anderen Zünfte sahen ... erklärten sie den drei Meistern öffentlich, dass sie diese nicht länger als Meister haben wollten ... Am folgenden Tag setzte man den Rat ab und wählte einen neuen. Am Mittwoch leistete der neue Rat seinen Eid. Am Donnerstag schwor man dem neuen Rat den Gehorsam. Am Freitag verteilte man den Besitz des alten Amtmeisters und teilte mit seinen Kindern so, als ob er tot wäre ... Am Freitag fing man auch die Juden in Straßburg.
Am Samstag ... verbrannte man die Juden in ihrem Kirchhof auf einem hölzernen Gerüst. Es waren ihrer 2000 ... Was man den Juden schuldig gewesen war, das war alles wett ... Das bare Geld aber nahm der Rat und teilte es unter den Zünften nach ihrem Verhältnis. Das Geld war auch die Ursache, dass die Juden getötet wurden. Wären sie arm und die Landesherren ihnen nichts schuldig gewesen, so wären sie nicht verbrannt worden."
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