Lungenflügel
© wissenmedia/Rita Reiser
das Atmungsorgan der Luft atmenden Wirbeltiere. Es besteht aus zwei Säcken, in denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Atemluft und Blut stattfindet. Bei den
Amphibien sind diese Säcke glattwandig oder wenig gekammert, bei den
Reptilien sind sie bereits stärker gekammert. Die Lunge der
Säuger ist schließlich in eine sehr große Zahl halbkugeliger Bläschen
(Lungenbläschen,
Alveolen) aufgeteilt (beim Menschen rund 300 Mio. mit insgesamt rund 100
m
2 Oberfläche). Bei den
Vögeln erfährt die Lunge eine besondere Ausbildung dadurch, dass an jeden Lungenflügel
Luftsäcke (Luftspeicher) anschließen und die Lunge von einem System von
Lungenpfeifen (Parabronchien) und untereinander verbundenen Luftkapillaren durchzogen wird. Es lässt sich also eine Zunahme der inneren Oberfläche beobachten, die mit einer zunehmenden Lungenleistung einhergeht.
Lunge des Menschen
Lunge: Aufbau und Arbeitsweise
Lunge: Aufbau und Arbeitsweise
Die Lungen bestehen aus schwammigem Gewebe, das von zahllosen verästelten Venen, Arterien und Bronchiolen durchzogen ist. Beide Lungenflügel werden durch einen doppelwandigen Hautsack, das Brustfell, geschützt, der ein widerstandsfreies Gleiten der Lungen im Brustkorb ermöglicht.
© wissenmedia
Die Lunge des Menschen nimmt den größten Teil der Brusthöhle ein. Sie besteht aus den beiden
Lungenflügeln, die rechts aus 3, links aus 2
Lungenlappen zusammengesetzt sind. Die Lungenflügel werden vom
Lungenfell überzogen, das an der
Lungenwurzel (Hilus) in das Rippenfell übergeht. Eine geringe Flüssigkeitsmenge zwischen Lungen- und Rippenfell ermöglicht das Gleiten der Flächen aufeinander. Außerdem besteht in dem schmalen Spalt ein Unterdruck, der verhindert, dass die Lungenflügel kollabieren. Er hält die Lunge wie ein Sog am Brustkorb fest, so dass sie dessen Bewegungen mitmacht, eine Voraussetung für die Atmung.
Lunge: Lungenbläschen
Lunge: Lungenbläschen
Die Lungenbläschen am Ende der feinen Bronchiolen sind eng von Luftkapillaren umschlossen, mit denen der Gasaustausch stattfindet.
© wissenmedia
Die Atemluft tritt durch die
Luftröhre, die
Bronchien und
Bronchiolen in die Lungenbläschen ein, die von einem Netz von Blutgefäßen (Lungenkapillaren) umgeben werden. Das Blut gelangt aus der rechten Herzkammer durch die Lungenschlagader in die Lunge und wird
– mit Sauerstoff angereichert
– durch die Lungenvene in den linken Vorhof des Herzens geleitet (Lungenkreislauf:
Blutkreislauf).
Atmung.
Lungenkrankheiten
Angeborene Missbildungen der Lunge sind selten. Die häufigsten Lungenkrankheiten sind entzündliche Vorgänge. So treten Entzündungen der Luftröhrenäste
(Bronchitis) und des Lungengewebes
(Bronchopneumonie) als Folge von Erkältungen, Reizungen durch Ruß, Staub, Dämpfe und als Begleiterscheinung vieler allgemeiner und spezieller Infektionskrankheiten auf. Hierher gehören Pneumonie und Bronchopneumonie (
Lungenentzündung). In den entwickelten Ländern ist die früher häufige Lungentuberkulose (
Tuberkulose) selten geworden.
Daneben treten, wenn auch selten, weitere spezifische Lungenentzündungen bei Lues, Milzbrand, Pest, Strahlenpilzinfektion u.
a. auf. Auch Parasiten (z.
B. Echinokokken und die Larven anderer Eingeweidewürmer) halten sich gern in der Lunge auf und verursachen entzündliche Erscheinungen. Weiter sind zu nennen: das
Bronchialasthma, das als allergische Reaktion mit anfallweisen Krampfzuständen in der Bronchialmuskulatur zu Lungenerweiterung und Bronchialkatarrh führt; die
Lungenerweiterung,
Lungenemphysem; Lungenkreislaufstörungen, die sich als Stauungskatarrh im Bild der Herzdekompensation und als
Lungeninfarkt verschiedensten Ausmaßes darstellen;
Lungengeschwülste, als gutartige Knorpelgeschwülste
(Chondrome) von den Bronchien ausgehend oder als bösartiger
Lungenkrebs (Lungenkarzinom);
Lungenblutungen, die oft durch Lungentuberkulose oder Geschwülste hervorgerufen werden; Verletzungen der Lunge oder des Brustkorbs, die, wenn in den Pleuraspalt Luft gerät
(Pneumothorax), zum Zusammenfall der Lungenflügel führen.