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AIDS

AIDS
AIDS
Das HI-Virus baut seine eigene Erbinformation in die der Helfer-T-Zelle ein.
Abk. für acquired immune deficiency syndrome, eine erstmals 1981 beschriebene Viruserkrankung, die zu schweren Störungen des Immunsystems führt und dieses schließlich völlig ausschaltet. Die Krankheit AIDS entspricht der letzten Phase der HIV-Erkrankung, die durch das HI-Virus (HIV= Humanes Immundefizienz-Virus) hervorgerufen wird. Eine Ansteckung mit diesem Erreger kann auf verschiedenen Wegen erfolgen: durch direktes Einbringen des Bluts eines Infizierten in die Blutbahn einer anderen Person (z. B. durch kleine Haut-/Schleimhautwunden, Bluttransfusionen oder Injektionsnadeln), durch sexuelle Kontakte mit Austausch von Samen- oder Vaginalflüssigkeit oder durch die Übertragung des Virus einer infizierten Mutter auf ihr Kind (z. B. während der Geburt oder über die Muttermilch). Antikörper gegen das HIV lassen sich manchmal schon drei Wochen nach seiner Übertragung nachweisen, manchmal auch erst nach einem halben Jahr. Nach der Infektion befällt das Virus hauptsächlich Lymphozyten und Makrophagen, insbesondere die T-Helfer-Zellen (auch: CD4-Zellen) des Immunsystems, die für die Abwehr von Viren zuständig sind, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie schließlich.
Die Erkrankung verläuft in vier Stadien. 1. Die ersten Krankheitssymptome treten kurz nach der Infektion in Form einer meist generalisierten Lymphknotenschwellung auf, evtl. auch mit Fieber und grippalen Symptomen. 2. Danach folgt eine asymptomatische Zeit, die zehn Jahre und länger dauern kann. 3. Im dritten Krankheitsstadium treten erneut Lymphknotenschwellungen auf, meist am Hals und im Nacken. Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Durchfall kommen meist hinzu. Dieses Stadium wird auch als Lymphadenopathie-Syndrom oder AIDS-related Complex bezeichnet. 4. In der vierten Phase kommt es schließlich zum Vollbild der AIDS-Krankheit mit Abnahme der Leistungsfähigkeit, Gewichtsverlust, Fieberschüben und gehäuften Infektionen, z. B. mit Herpesviren. Auch opportunistische Erreger wie Pneumocystis carinii, Cytomegalie-Viren oder atypische Mykobakterien führen in dieser Zeit zu schweren, potenziell tödlichen Infektionen. Auch bestimmte bösartige Neubildungen, hauptsächlich maligne Lymphome und Kaposi-Sarkome, werden im Stadium IV gehäuft beobachtet.
AIDS ist nicht heilbar. Die Therapie besteht in einer Kombination von Medikamenten zur Hemmung der Virusvermehrung (verschiedene Hemmstoffe der Reversen Transkriptase und der Protease und Fusionshemmer). Mit dieser Behandlung lässt sich die Entwicklung der Erkrankung deutlich verlangsamen. Ein zuverlässiger Impfstoff gegen AIDS existiert noch nicht, auch eine passive Immunisierung ist nicht möglich. Der beste Schutz vor einer Ansteckung besteht in der möglichst sparsamen Verwendung sorgsam getesteter Blutkonserven bzw. Eigenbluttransfusionen, geschütztem Sexualverkehr und sauberem Spritzbesteck bei intravenösem Drogenkonsum. Die Gefahr einer Übertragung von HI-Viren während der Geburt und in den ersten Lebenswochen kann u. a. durch eine antiretrovirale Therapie der Schwangeren im letzten Drittel der Schwangerschaft sehr deutlich reduziert werden. Auch HIV, HIV-Erkrankung, Immunsystem.
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