Wissensbibliothek
War der Elsässer ein Revolutionär?
In gewisser Weise schon. Er vertrat in vieler Hinsicht eine ganz eigene Sichtweise. Schon als junger Student legte sich Schweitzer mit der akademischen Autorität an. Er vernahm auch in religiöser Hinsicht den inneren Ruf zu sittlichem Tun und praktischer Hilfe, denn er war überzeugt, dass der Mensch nur so seinem Leben einen Sinn geben kann. So schrieb er etwa 1962: »Da wage ich zu sagen, dass die ethische Religion der Liebe bestehen kann ohne den Glauben an eine ihr entsprechende, die Welt leitende Gottespersönlichkeit.« Schweitzer setzte den Erlösungsgedanken um, für ihn gab es keine Trennung zwischen Glauben und Frömmigkeit einerseits und Vernunft andererseits. Im Gegensatz zu Luther war er nicht davon überzeugt, dass die Gnade dem innig Glaubenden zugesprochen wird, sondern dem Tatmenschen.
Vom Nutzen der Roten Königin
Ist eine Theorie wahr, wenn sie Prognosen liefert, die sich als korrekt erweisen? In der Wissenschaft gibt es diese Art Wahrheit nicht. Das Problem: Theorien basieren auf allgemeinen Aussagen – und diese lassen sich nicht durch Einzelbeispiele verifizieren. Egal auf wie viele Einzelbeobachtungen man allgemeine Aussagen stützt,...
Als die Tage kürzer waren
In der Frühzeit der Erde verging ein Tag wesentlich schneller als heute, und der Mond kreiste näher um unseren Planeten. Nun ließ sich dies mithilfe von afrikanischen Sedimenten bis in die ferne Vergangenheit nachvollziehen. von THOMAS BÜHRKE Bei drei Apollo- und zwei Lunochod-Missionen wurden auf dem Mond Retroreflektoren...