Wissensbibliothek
Argentinien: Von Patagonien bis zum Gran Chaco
Landesnatur
Wo liegt die Pampa?
Als Pampa bezeichnet man die Großlandschaft in Ostargentinien und Süduruguay zwischen dem Andenvorland und dem Atlantischen Ozean. Die Tiefebene der Pampa bildet den wirtschaftlichen Kernraum Argentiniens. In der Pampa Seca mit ihrer Strauchsteppe wird Rinder- und Schafzucht betrieben; in der Pampa Húmeda mit ihrem Grasland und fruchtbaren Schwarzerdeböden u. a. Getreideanbau.
Im Westen des Landes verläuft der Hochgebirgskamm der Anden (im Aconcagua 6960 m). Im Nordosten schließt sich an die Pampa das Zwischenstromland der beiden Hauptflüsse Paraná und Uruguay an. Das Gebiet geht über in das bewaldete Bergland von Misiones. Nach Norden folgt auf die Pampa die Ebene des Gran Chaco. Südlich der Pampa liegt das trockene Tafelland Patagonien.
Bevölkerung
Woher stammt die Bevölkerung?
Über 90 % der argentinischen Bevölkerung sind Weiße, die überwiegend spanischer und italienischer Herkunft sind. Etwa 500 000 Menschen sind deutschstämmig. Argentinien (von lateinisch »argentum« für Silber) lockte Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. als das »Silberland« zahlreiche europäische Auswanderer an. Sie verdrängten größtenteils die Indios und Mestizen.
Wirtschaft
Ist das Land wohlhabend?
Ja. Der Export von Getreide, Wolle und Rindfleisch machte Argentinien Anfang des 20. Jh. zu einem reichen Staat. Allerdings wurde das Land in den letzten Jahrzehnten immer wieder von schweren Wirtschaftskrisen heimgesucht.
Die Agrarproduktion hat mit einem Anteil am Exportumsatz von 30 % für die argentinische Volkswirtschaft nach wie vor große Bedeutung. Mit seinen Beständen an hochwertigen Rindern, Pferden und Schafen steht Argentinien ganz oben bei den für Viehzucht bedeutenden Ländern. Die Landwirtschaft liefert für den Export neben Fleisch auch Getreide (Argentinien zählt zu den größten Weizenexporteuren der Welt), Wolle, Obst, Wein, Häute sowie Pflanzenöle.
Argentinien besitzt reiche, jedoch meist noch unerschlossene Bodenschätze. Steinkohle und Eisenerz werden bereits in größerem Umfang abgebaut. Die Erdölreserven des Landes werden auf rd. 1 Mrd. m³, die Erdgasreserven auf 740 Mrd. m³ geschätzt. Am ergiebigsten sind die Felder von Comodoro Rivadavia.
Welche Rolle spielt der Tourismus?
Seit der Abwertung des Pesos im Jahr 2002 hat der internationale Tourismus an Bedeutung gewonnen. Jährlich reisen rd. 3 Mio. Ausländer nach Argentinien. Die Einnahmen durch den Tourismus belaufen sich auf über 2 Mrd. US-Dollar im Jahr. Beliebte Touristenziele sind u. a. die Wasserfälle von Iguaçu, die Nationalparks der Anden, Feuerland und die Felslandschaft Talampaya.
Geschichte
Wer war Evita Perón?
Eva Maria Duarte de Perón (1919–1952), besser bekannt als Evita, war die Ehefrau des argentinischen Politikers und Offiziers sowie späteren Präsidenten Juan Domingo Perón (1895–1974). Die stets stilvoll und elegant gekleidete Präsidentengattin nahm großen Einfluss auf die Politik ihres Mannes, förderte sozialpolitische Maßnahmen wie das Frauenwahlrecht und wurde von der argentinischen Bevölkerung leidenschaftlich verehrt.
Ihr Mann, den sie 1945 heiratete, hatte 1943 die konservative Regierung mit Hilfe des Militärs gestürzt und wurde 1946 Präsident. Gemeinsam setzte das Präsidentenpaar wirtschaftliche und soziale Reformen durch, die jedoch an der falschen Einschätzung der wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes scheiterten. Die autoritären Herrschaftsmethoden Peróns stießen zunehmend auf Widerstand. 1955 wurde Perón gestürzt. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil 1973/74 wurde er erneut Staatspräsident.
Wer kämpfte um die Falklandinseln?
Argentinien und Großbritannien. 1982 besetzte Argentinien die Inseln, die vor der Küste des südlichen Zipfels des Landes liegen und seit 1842 britische Kronkolonie sind. Es kam zu einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern. Argentinien kapitulierte im Juli 1982. Die seit 1976 in Argentinien regierende Militärjunta schrieb daraufhin freie Wahlen aus.
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