Lexikon

Depardieu

[
dəparˈdjø
]
Gérard, eigentlich Gérard Xavier Depardieu, französischer Schauspieler, * 27. 12. 1948 Châteauroux, Indre; in den 1960er Jahren Schauspielschüler, seit den 1970er Jahren national und international erfolgreiche Karriere; brillierte besonders mit der Darstellung von Personen der französischen Literatur und Geschichte; Filme u. a. „Die Ausgebufften“ 1974; „Die letzte Metro“ 1980; „Danton“ 1983; „Camille Claudel“ 1988; „Cyrano de Bergerac“ 1990; „Germinal“ 1993; „Der Graf von Monte Christo“ 1998 (TV-Mehrteiler); „Asterix und Obelix gegen Caesar“ 1999; „Vatel“ 2000; „Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“ 2002; „Chanson dAmour“ 2006; „Asterix bei den Olympischen Spielen“ 2008.
Rowlands, Gena und Dépardieu, Gérard
Gena Rowlands und Gérard Dépardieu
Gena Rowlands und Gérard Dépardieu bei den Filmfestspielen in Cannes
  • Deutscher Titel: Danton
  • Original-Titel: DANTON
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1983
  • Regie: Andrzej Wajda
  • Drehbuch: Jean-Claude Carrière, nach einem Bühnenstück von Stanislawa Przybyszewska
  • Kamera: Igor Luther
  • Schauspieler: Gérard Depardieu, Wojciech Pszoniak, Patrice Chéreau, Angela Winkler, Boguslaw Linda
Nachdem bereits 1921 und 1931 ein Film über das Leben des französischen Revolutionärs Danton gedreht worden war, nimmt sich auch der polnische Regisseur Andrzej Wajda dieser historischen Figur an.
Im November 1793 kehrt der Revolutionär Danton (Gérard Depardieu) nach Paris zurück, wo inzwischen der Wohlfahrtsausschuss die Macht übernommen hat; dort kommt es über den weiteren Gang der Revolution zu Auseinandersetzungen zwischen seinen und den Anhängern seines Gegenspielers Robespierre (Wojciech Pszoniak). Zwar kann Danton in der Nationalversammlung noch einen Sieg über die Partei Robespierres erringen, doch bleibt er letztlich der Unterlegene: Nach seiner Verhaftung verurteilt ihn ein Revolutionsgericht zum Tod durch das Fallbeil.
Der Regisseur personifiziert mit seinen beiden Protagonisten, dem impulsiven Helden Danton und dem Revolutions-»Bürokraten« Robespierre, auch zwei unterschiedliche Prinzipien der politischen Praxis. Die zeitgeschichtlichen Bezüge zur aktuellen politischen Situation in seinem Heimatland Polen werden deutlich und sind beabsichtigt.
  • Deutscher Titel: Germinal
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1994
  • Regie: Claude Berri
  • Drehbuch: Claude Berri, Arlette Langmann nach einem Roman von Emile Zola
  • Kamera: Yves Angelo
  • Schauspieler: Gérad Depardieu, Miou-Miou, Jean Carmet, Judith Henry, Jean-Roger Milo
Um die Jahrhundertwende, irgendwo im nordfranzösischen Kohlerevier: Tag und Nacht fahren die Arbeiter in die dunklen Schächte hinab, um das »schwarze Gold« unter widrigsten Umständen für den Bergwerksbesitzer ans Tageslicht zu holen. Die tödlichen Unfälle sind häufig, die Lebenserwartung gering. Ein Neuankömmling bringt Unruhe, denn er vertritt sozialistisches Ideengut und gewinnt in der Arbeiterschaft an Anhängern. Nach einem großen Unfall kommt es zum Streik, der rasch zu einem blutigen Kampf mit herangeholten Sicherheitskräften eskaliert und mit der Zerstörung des Bergwerks endet. Berris Film ist hochkarätig besetzt (u.a. ein begeisternder Gérard Depardieu und die berühmte Miou-Miou), die Kulisse ist großartig, die Story entstammt dem Fundus der Weltliteratur (Emile Zolas gleichnamige Novelle). Dennoch hinterlässt das zweieinhalbstündige Epos zwiespältige Kritik, da es die Situation sehr stark schwarz-weiß zeichnet: Die Besitzenden sind böse Kapitalisten, die Arbeiter folgen den sozialistischen Verführern und am Ende hat keiner gewonnen.
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