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Wohin mit Gartenabfällen, Pflanztöpfen & Co.?

Einpflanzen, Säen, Pflegen – die Gartensaison hat begonnen. Doch wohin mit den ganzen Abfällen, die jetzt anfallen? Ob gebrauchte Pflanztöpfe, leere Verpackungen für Blumenerde oder Düngemittel – all das bleibt übrig, wenn wir Garten und Balkon jetzt fit für den Frühling machen. Auch kaputte Gartengeräte oder Übertöpfe werden ausrangiert. Wie kann ich all dies möglichst umweltfreundlich entsorgen?
Initiative "Mülltrennung wirkt"/ NPO. 17.04.2023
Symbolbild Gartenarbeit

© eclipse_images, GettyImages

Auf dem Balkon duften frisch gepflanzte Primeln, im Beet leuchten Tulpen und Osterglocken - die Pflanzsaison ist eröffnet. Viele Menschen machen jetzt Garten und Balkon frühlingsfit. Dabei fallen allerdings auch einige Abfälle an – von abgeschnittenen Pflanzenresten über leere Blumentöpfe und ausrangierte Gartengeräte bis hin zu leeren oder halbleeren Dünger- und Spritzmittelbehältern. Dabei kommt die Frage auf, wie man diese verschiedenen Abfälle umweltgerecht entsorgt:  Was darf in die gelbe Tonne, was in den Restmüll und was muss gesondert entsorgt werden?

Pflanztöpfe und Co

"Unser vielleicht wichtigster Tipp: Gebrauchte Pflanztöpfe zum Beispiel für Stiefmütterchen oder Stauden gehören in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Landen sie in der Restmülltonne, werden sie verbrannt und wichtige Rohstoffe gehen für das Recycling verloren", erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt". Auch gebrauchte Transporttabletts aus Kunststoff oder Styropor und leere Folienverpackungen von Blumenerde, Mulch oder Rasendünger werden am besten im gelben Sack entsorgt.

Anders ist dies bei Pflanzentabletts aus Karton, Faltschachteln, Einwickelpapier für Blumen und ausgeleerten Samentütchen: Sie kommen in die Altpapiertonne oder den Altpapiercontainer. Falls man bei einer Verpackung unsicher ist, hilft dieser Tipp: "Wie im Haushalt gilt bei der Gartenarbeit die einfache Grundregel für Mülltrennung: In die gelbe Tonne gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind", erklärt Subklew. Das sind zum Beispiel Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien.

Symbolbol Gartenmüll
Bei der Gartenarbeit fällt oft eine erhebliche Menge an Müll an, darunter gebrauchte Pflanztöpfe, leere Verpackungen für Blumenerde oder Düngemittel.

© Initiative „Mülltrennung wirkt“ / Marcella Merk

Pflanzenabfälle: Was kommt in die Biotonne - und was nicht?

Organische Gartenabfälle wie zurückgeschnittene Blütenbestände und dünne Zweige können in der Biotonne entsorgt werden. Diese Pflanzenreste werden dann zusammen mit anderem Bioabfall wiederverwertet. Ein Teil kommt in Kompostierungsanlagen und wird zu Kompost verarbeitet, der zum Beispiel in der Landwirtschaft verwendet wird. Aber auch Biogasanlagen profitieren von den organischen Abfällen und gewinnen daraus Energie.

Wichtig ist: Leere Pflanztöpfe oder Kunststofffolien dürfen nicht mit in die Biotonne geraten. Sie verursachen hohen technischen Aufwand in der Sortieranlage. Außerdem kann mit dem Kompost aus Bioabfällen Mikroplastik in Ackerböden oder in die neue Gartenerde gelangen. Das trägt dann zu ohnehin schon gravierenden Plastikverschmutzung unserer Umwelt bei.

Pestzidmischung
Auch Kleingärtner versprühen beachtliche Mengen Chemikalien. Diese Produkte sind Sondermüll und ihre Reste müssen fachgerecht und keinesfalls über den Kanal oder im Restmüll entsorgt werden.

© Yevhenii Orlov, GettyImages

Wie entsorgt man Flüssigdünger und Pflanzenschutzmittel?

Jetzt im Frühjahr müssen die Pflanzen in Garten und Balkon gedüngt werden. Meist kommen dabei Flüssigdünger zum Einsatz, die man dem Gießwasser beimischt. Aber auch Düngestäbchen oder Streudünger sind gängig. Was aber macht man mit Resten alter Düngemittel? Kann ich die weiterhin verwenden?

Einige Gartendünger haben tatsächlich nahezu kein Verfallsdatum wie zum Beispiel Blaukorndünger. Selbst alte Bestände können daher noch genutzt werden. Das ist aber nicht bei jedem Dünger der Fall: Ist auf der Verpackung ein Verfallsdatum angegeben und schon länger überschritten, sollten die Düngemittelreste besser entsorgt werden. Ähnliches gilt für Pflanzenschutzmittel. Wichtig ist: Reste von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln dürfen auf keinen Fall ins Abwasser oder ins Grundwasser geraten. Restmengen sollten daher, am besten in der Originalverpackung, bei einer Sammelstelle für Sondermüll abgegeben werden.

Die leeren Kunststoffverpackungen von Flüssigdüngern und Pflanzenschutzmitteln können dagegen in die gelbe Tonne. Dabei sollten die Flaschen, Sprühdosen oder Tuben aber vollständig entleert sein.

Wohin mit kaputten Blumentöpfen und ausrangierten Gartengeräten?

Ausrangierte Über- und Schmucktöpfe aus Kunststoff gehören nicht in die gelbe Tonne. Sie gelten nicht als Verpackung und kommen daher in den Restmüll, zum Wertstoffhof oder, wo vorhanden, in die Wertstofftonne. Angeschlagene Blumentöpfe aus natürlichem Material wie Ton oder Holz können dagegen in geringen Mengen in der Restmülltonne entsorgt werden. Auch kleinere Gegenstände aus Kunststoff oder Metall wie nicht mehr brauchbarer Blumendraht oder Pflanzenclips dürfen in den Restmüll oder in die Wertstofftonne.

Sehr große ausrangierte Pflanzgefäße und Blumenkästen aus Kunststoff oder Metall sollten dagegen in den Sperrmüll gegeben oder zum Wertstoffhof gebracht werden, damit sie fachgerecht recycelt werden können. Dorthin kommen auch kaputte Gartengeräte wie zahnlose Rechen, löchrige Schubkarren oder verbogene Schaufeln.

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