Lexikon
Flamịngos
PhoenicopteriformesPhoenicopteriformes
Verbreitung: Mittel- und Südamerika, Afrika, Madagaskar, Südeuropa, Innerasien
Lebensraum: salzige Binnenseen und küstennahe Brackgewässer
Maße: Kopf-Schwanzlänge 80–130 cm, Kopf-Beinlänge bis 190 cm, Gewicht 2500–3500 g
Lebensweise: in großen Scharen bis zu mehreren hunderttausend Tieren
Nahrung: kleine Krebse, Algen, Einzeller
Zahl der Eier pro Gelege: 1, selten 2
Brutdauer: 28–32 Tage
Höchstalter: über 30 Jahre
Flamingos (Rosa)
Rosa Flamingos
Flamingos ernähren sich von Algen und Kleintieren, die sie aus dem Wasser herausfiltern.
© mev, Augsburg
Flamingos: Flug
Flamingos im Flug
Erst wenn der Rosaflamingo seine Flügel ausbreitet, tritt die volle Farbenpracht seines Gefieders in Erscheinung. Auf Ober- und Unterseite kontrastieren wirkungsvoll ein sattes Schwarz und ein leuchtendes Rot miteinander.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Flamingos: Jungvögel
Junge Flamingos
Junge Flamingos sind Nestflüchter, die schon gleich nach dem Schlüpfen laufen und schwimmen können. Sie werden mit einem dünnflüssigen Nahrungsbrei ernährt, den die Altvögel hervorwürgen und direkt in ihren Schlund hinein verfüttern.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Nahrungsaufnahme durch Unterdruck
Flamingos haben unter den Vögeln eine einmalige Art der Nahrungsaufnahme entwickelt, wie sie sonst nur noch bei den Bartenwalen vorkommt: Mit einem Filterapparat seihen sie große Mengen winziger Lebewesen aus dem Wasser.
Bei dem Rosa- und dem Chilenischen Flamingo ist dieser Filter noch recht grob; Salzwasserkrebschen, Schnecken und Insektenlarven sind ihre Nahrung. Sehr viel feiner und komplizierter muss der Schnabel- und Filterapparat dagegen bei den Zwerg-, Anden- und James-Flamingos gebaut sein, denn sie haben sich auf mikroskopisch kleine Blaualgen und Diatomeen spezialisiert.
Für den generellen Ablauf der Nahrungsaufnahme macht dies jedoch keinen Unterschied. Alle Flamingos senken ihren Kopf so ins Wasser, dass der Vorderteil des hakenförmigen Schnabels parallel zum Gewässergrund zu liegen kommt. Diese Haltung brachte ihnen den Beinamen Verkehrtschnäbler ein, denn der Oberkiefer, beweglich und deshalb einzigartig im ganzen Tierreich, wird so zum Unterschnabel, der jetzt wie eine Schöpfkelle eingesetzt wird. Doch das ist noch nicht alles, denn durch das Zurückziehen ihrer dicken Zunge in den Schlund erzeugen die Flamingos einen Unterdruck, der das schlammige, nährstoffhaltige Wasser in den leicht geöffneten Schnabel eindringen lässt. Bei fast geschlossenem Schnabel gleitet die Zunge dann nach vorn und presst das Wasser durch die feinen Lamellen, mit denen der Ober- und Unterschnabel auf der Innenseite besetzt sind. Dabei bleiben die Beuteorganismen im Filterapparat hängen, während das Wasser nach außen abfließt. Beim erneuten Zurückgleiten der Zunge werden die Nährstoffe von den Lamellen abgestreift, so dass sie geschluckt werden können, und gleichzeitig strömt erneut Wasser in den Schnabel. Drei bis viermal in der Sekunde pumpt ein Flamingo so einen Wasserstrom durch seinen teilweise geöffneten Schnabel, während er langsam vorwärts schreitet.
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