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Fünf Tipps für den Studienbeginn

Es ist soweit: Nächste Woche starten wieder hunderttausende Studierende in ihr allererstes Semester an der Uni. Ein großer Schritt, dem vielleicht bereits der Umzug in eine fremde Stadt vorangegangen ist. Doch die Universität ist in vielerlei Hinsicht anders als die Schule. Was erwartet einen im ersten Semester? Was bedeuten all die neuen Begriffe? Und wie findet man am besten Anschluss zu anderen Erstsemestern?
AMA, 29.09.2023
Studenten und Studentinnen während einer Vorlesung

© skynesher, GettyImages

Der Studienbeginn ist eine aufregende und verwirrende Zeit und das egal, ob man direkt von der Schule an die Universität kommt oder vorher vielleicht sogar schon eine Ausbildung gemacht und Berufserfahrung gesammelt hat. Denn auf dem Campus gelten ganz eigene Regeln und Begrifflichkeiten, an die man sich zunächst gewöhnen muss. Wir geben fünf Tipps, um das Einleben an der Uni zu erleichtern.

Tipp 1: Nutze die Einführungswoche

Die allererste Woche des Studiums, auch Orientierungswoche oder kurz O-Woche genannt, ist meist vollgepackt mit Einführungs-Veranstaltungen, Vorträgen und Workshops. Doch auch wenn man das Gefühl hat, von den vielen Eindrücken und Informationen regelrecht erschlagen zu werden, lohnt es sich, so viele Veranstaltungen wie möglich zu besuchen. Man lernt dabei zum Beispiel einige seiner Dozenten kennen, erfährt, wie man seinen Stundenplan baut und erkundet den Campus im Rahmen einer spaßigen „Campus-Rallye“. Die O-Woche ist extra so angelegt, dass sie einen möglichst gut auf das Studium und den Uni-Alltag vorbereitet, und dieses Angebot sollte man annehmen, auch wenn es anstrengend ist.

Tipp 2: Knüpfe früh Kontakte

Die O-Woche hilft jedoch nicht nur dabei, den Einstieg ins eigentliche Studium zu erleichtern, sondern auch beim Knüpfen von Kontakten. Schließlich ist bei dieser Einführung ohnehin jeder auf der Suche nach Freunden und fühlt sich wahrscheinlich genauso überfordert wie man selbst. Am Ende der fünf Tage haben sich daher häufig bereits kleine Freundesgruppen gebildet, die teilweise bis zum letzten Semester zusammenbleiben, sich gegenseitig beim Lernen unterstützen, bei Fragen helfen oder einfach eine schöne Zeit miteinander verbringen.

Um das Netzwerken unter den Erstsemestern zu erleichtern, sorgt die Studierendenvertretung meist für zusätzliche lockere Events in der O-Woche, bei denen man sich in Ruhe kennenlernen kann, zum Beispiel Kneipentouren oder Dinner-Rallyes. Nach Ablauf der Einführungswoche ist es manchmal eher schwierig, Anschluss zu finden, weil man nicht so wie früher in der Schule in jedem Kurs mit denselben Leuten zusammensitzt.

Freundeskreis in einem Restaurant
Während der Orientierungswoche bieten viele Unis und Fachschaften auch Veranstaltungen an, die ein gegenseitiges Kennenlernen ermöglichen.

© Xavier Lorenzo, GettyImages

Tipp 3: Lerne die „Uni-Sprache“

Der Campus und der Uni-Alltag haben ihre ganz eigenen Begrifflichkeiten. Um sich also wirklich zurechtzufinden und einzuleben, sollte man diese „Sprache“ beherrschen. Hier ein kleines Lexikon mit ein paar der wichtigsten Uni-Begriffe:

  • Audimax: der größte Hörsaal auf dem Campus
  • AStA: der „Allgemeine Studierendenausschuss“, der sich für die Belange der Studierenden einsetzt. Wer Hilfe bei der Bafög-Beantragung oder der Suche nach einem WG-Zimmer braucht, ist hier richtig.
  • Cum tempore (c.t.): die berühmte akademische Viertelstunde. Veranstaltungen mit diesem Vermerk fangen eine Viertelstunde später an als angegeben.
  • Credit Points (CP): Leistungspunkte, mit denen die Arbeitslast im Studium anerkannt wird. Je mehr CP eine Veranstaltung hat, desto aufwendiger ist sie. Bis zum Ende des Studiums muss man eine bestimmte Anzahl an CP gesammelt haben.
  • Fakultät: der Fachbereich an der Uni, zu dem der eigene Studiengang zählt, zum Beispiel Natur- oder Geisteswissenschaften
  • Kommilitonen: Mitstudierende (das, was früher Klassenkameraden waren)

Die Veranstaltungen an der Uni gliedern sich in verschiedene Kategorien. Ihre Bezeichnungen verraten, worum es sich handelt: Bei Vorlesungen hört man an der Seite vieler anderer ganz klassisch dem Vortrag des Dozenten im Hörsaal zu. Seminare finden in kleinen Gruppen statt und sind deutlich interaktiver, ähnlich wie früher der Schulunterricht. Bei Übungen vertieft man das theoretische Wissen, indem man verschiedene Aufgaben löst. In Medizin und den naturwissenschaftlichen Fächern absolviert man zudem Laborpraktika, bei denen man einzeln oder in kleinen Gruppen Experimente durchführt und auswertet.

Tipp 4: Mache dir die Unterschiede zur Schule klar

Auch unabhängig von den reinen Begrifflichkeiten läuft an der Uni einiges anders als in der Schule, obwohl das Ziel beider Einrichtungen darin besteht, etwas zu lernen. So muss man an der Uni zum Beispiel deutlich selbstständiger lernen und sich organisieren. Das fängt bereits damit an, dass man sich jedes Semester seinen Stundenplan selbst bauen muss. Dabei hilft der sogenannte Studienverlaufsplan eines Studiengangs. Er enthält Empfehlungen dazu, wie viele Veranstaltungen man pro Semester belegen sollte, um in Regelstudienzeit fertig zu werden, doch man kann den eigenen Stundenplan theoretisch so variieren, wie man möchte.

Innerhalb einer Veranstaltung ist es dann meistens so, dass man am Ende des Semesters eine Prüfung ablegt, in der man sein Wissen anwenden muss. Das kann eine Klausur im klassischen Sinne sein, eine mündliche Prüfung  oder zum Beispiel auch eine wissenschaftliche Hausarbeit. So oder so sollte man am besten das gesamte Semester über am Ball bleiben und immer mal wieder Zwischenzusammenfassungen erstellen, damit man am Schluss nicht in Zeitnot gerät. Bei einigen Seminaren fällt dieses „am Ball bleiben“ sogar verhältnismäßig leicht, weil man ohnehin kontinuierlich Leistungen erbringen muss, etwa durch regelmäßige Versuchsprotokolle, Referate oder Zusammenfassungen literarischer Texte einreicht.

Und noch ein kleiner, aber feiner Unterschied zur Schule: Am Ende einer Veranstaltung klatscht man keien Beifall, sondern klopft typischerweise auf den Tisch – als eine Art Anerkennung und Wertschätzung dem Dozenten gegenüber.

Tipp 5: Genieße das Unileben

Die Uni kann hart sein, sehr hart sogar. Doch es gibt auch so viel Schönes am Studentenleben, das trotz Prüfungen und Hausarbeiten nicht in Vergessenheit geraten sollte. Dazu gehören einerseits natürlich Treffen und Feiern mit Freunden, aber auch zusätzliche Angebote an der Uni, von denen man profitieren kann. Viele Unis bieten zum Beispiel ein umfangreiches Programm mit vielen verschiedenen Sportarten an, in denen man sich kostenlos ausprobieren kann. Auch gratis Sprachkurse gehören zum Repertoire vieler Unis. Wer also Lust hat, über den eigenen Tellerrand zu blicken, kann auch fernab der eigenen Fachrichtung von den Angeboten auf dem Campus profitieren.

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