Lexikon
Foster
Jodie, US-amerikanische Schauspielerin, * 19. 11. 1962 Los Angeles; erzielte große Erfolge bereits als Kinder- und Jugendstar, danach vielseitige Charakterdarstellerin; führt auch Regie („Das Wunderkind Tate“ 1991; „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ 1995); Filme u. a.: „Taxi Driver“ 1976; „Das Mädchen am Ende der Straße“ 1976; „Angeklagt“ 1988; „Das Schweigen der Lämmer“ 1991; „Nell“ 1994; „Contact“ 1997; „Anna und der König“ 1999; „Panic Room“ 2002; „Flightplan“ 2005; „Inside Man“ 2006; „Die Fremde in dir“ 2007; „Die Insel der Abenteuer“ 2008.
- Deutscher Titel: Taxi Driver
- Original-Titel: TAXI DRIVER
- Land: USA
- Jahr: 1976
- Regie: Martin Scorsese
- Drehbuch: Paul Schrader
- Kamera: Michael Chapman
- Schauspieler: Robert De Niro, Jodie Foster, Harvey Keitel
- Auszeichnungen: Goldene Palme Filmfestspiele Cannes 1976 für Film
Zahlreiche Filme der 70er Jahre zeigen
einen deutlichen Trend zur erhöhten Gewaltbereitschaft und bieten sie
als Konfliktlösung an. Ob ein Polizist gegen Kleinkriminelle und Drogensüchtige
vorgeht (»Brennpunkt Brooklyn«, 1971) oder ein Mann einen privaten
Rachefeldzug gegen Gewaltverbrecher startet (»Ein Mann sieht rot«,
1974) – biedere Bürger setzen sich auf eigene Faust gegen eine
bedrohliche Welt zur Wehr, in der die Staatsorgane offenbar nicht mehr Herr
der Lage sind. Die Filmindustrie trifft damit einen Nerv der Zeit, wie die
Kassenerträge zeigen. Scorseses »Taxi Driver« integriert
ein weiteres amerikanisches Moment: das Vietnamkrieg-Trauma.
Travis Bickle (Robert De Niro) ist Taxifahrer in New York. Er
hat sich freiwillig für die Nachtarbeit gemeldet, da er aufgrund seiner
Vietnam-Erlebnisse ja »doch nicht schlafen kann«. So erlebt Travis
jede Nacht die Schattenseiten der Gesellschaft: Gewalt auf den Straßen,
Prostitution und Kriminalität. Angewidert von diesem Großstadtsumpf
glaubt Travis etwas unternehmen zu müssen. Er rüstet sich mit einem
ganzen Arsenal von Waffen aus und macht schon bald davon in einem persönlichen
Rachefeldzug Gebrauch: Er befreit die Prostituierte Iris von ihrem Zuhälter
und erschießt ihn und weitere Männer in ihrer Umgebung. Die Zeitungen
feiern ihn als Helden.
De Niro lehnt für die
Rolle des isolierten Amokläufers einige einträgliche Angebote ab
und begnügt sich mit 35 000 US-Dollar Gage.
- Deutscher Titel: Angeklagt
- Original-Titel: THE ACCUSED
- Land: USA
- Jahr: 1988
- Regie: Jonathan Kaplan
- Drehbuch: Tom Topor
- Kamera: Ralf D. Bode
- Schauspieler: Jodie Foster, Kelly McGillis, Leo Rossi
- Auszeichnungen: Oscar und Golden Globe/Drama 1989 für Hauptdarstellerin (Jodie Foster)
Jonathan Kaplan bricht mit »Angeklagt« ein Tabu der Hollywood-Traumfabrik.
In dem Justizdrama wird die Massenvergewaltigung an einer jungen Frau verhandelt. Jodie Foster, 1989 für ihre Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet, spielt eine Kellnerin, die unter dem Gejohle von Barbesuchern von drei Männern sexuell missbraucht wird. Als die Täter nur wegen Körperverletzung verurteilt werden, strengt sie die Neuauflage des Prozesses an. Die Staatsanwältin (Kelly McGillis), die während der ersten Verhandlung nicht so ganz von der Unschuld der lebensfreudigen Frau überzeugt war und die Frage nach der »Mitschuld« des Opfers für sich schon mit »ja« beantwortet hatte, setzt sich über ihr Klassendenken und ihre Vorurteile hinweg und erwirkt in einem Musterprozess die Verurteilung der Täter und auch der Anstifter.
Obwohl manche Kritiker die emotionale Atmosphäre bemängeln, die den Fall zu plakativ begleite, wird doch das Anliegen, die Zuschauer aufzurütteln, vor allem durch Jodie Fosters differenziertes Spiel durchaus anerkannt.
- Deutscher Titel: Das Schweigen der Lämmer
- Original-Titel: THE SILENCE OF THE LAMBS
- Land: USA
- Jahr: 1991
- Regie: Jonathan Demme
- Drehbuch: Ted Tally, nach einem Roman von Thomas Harris
- Kamera: Tak Fujimoto
- Schauspieler: Jodie Foster, Anthony Hopkins, Scott Glenn, Ted Levine
- Auszeichnungen: Silberner Bär Filmfestspiele Berlin 1991 für Regie, Oscars 1992 für Film, Regie, Hauptdarsteller (A. Hopkins), Hauptdarstellerin (Jodie Foster), Buch
Horrorfilm und Psycho-Thriller zugleich ist »Das Schweigen der Lämmer«, der neue Film von Jonathan Demme.
Jodie Foster spielt die junge, sensible FBI-Agentin Clarice Sterling, die in die Ermittlungen in einer Mordserie einbezogen wird. Es gibt keinerlei Hinweise auf den Täter: »Buffalo Bill« häutet seine Opfer, bislang fünf Frauen, und wirft sie dann in den Fluss.
Clarice wird zum »Köder für die Bestie«. Doch nicht dem Serientäter wird sie vorgeworfen, sondern dem ehemaligen Psychiater und späteren Massenmörder Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins), der in einem Hochsicherheitstrakt verwahrt wird. Wie ein Puppenspieler hält er, der den Mörder und seine Motive aus einer Therapie kennt und sein weiteres Vorgehen erahnt, nun die Fäden zusammen und führt Clarice auf die richtige Spur. Durch seine Tipps kann Clarice zwar den Täter entlarven, doch Lecter gelingt die Flucht – der Horror kann fortgesetzt werden…
Demmes Film ist ein packender Beitrag über die Pefektion des Verbotenen und die Lust am Unvorstellbaren. Dabei sollte trotz der raffiniert inszenierten Effekte nicht übersehen werden, dass eine derartige Struktur und Intention bereits 1986 vom »Miami-Vice«-Produzenten Michael Mann in der Thomas-Harris-Verfilmung »Blutmond« wesentlich konsequenter und stimmiger vorgelegt wurden; auch in diesem Film wurde übrigens mit der Hilfe Lecters eine Mordserie aufgeklärt.
Bei der Oscar-Verleihung 1992 wird mit »Das Schweigen der Lämmer« erstmals ein Horrorfilm und der Film eines inzwischen bankrotten Verleihers (Orion) ausgezeichnet. Erst zum dritten Mal in der Geschichte des Oscars gewinnt ein Film die fünf wichtigsten Kategorien. An den amerikanischen Kinokassen ist der Film mit Einnahmen von über 130 Mio. Dollar und Rang vier 1991 überaus erfolgreich.
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