Lexikon

Kanzerogne

[lateinisch + griechisch, Krebs Erzeugende]
Cancerogene; Karzinogene; Carcinogene
Substanzen oder Faktoren, die Krebs erzeugen können. Es lassen sich im Wesentlichen drei Gruppen unterscheiden: 1. chemische Substanzen, 2. Viren, 3. Strahlen.
Die größte Bedeutung für die Krebsentstehung haben chemische Substanzen, die aus der Umwelt oder mit der Nahrung in den Körper gelangen. Sie verursachen nach derzeitigem Erkenntnisstand bis zu 90 % aller menschlichen Krebserkrankungen. Die meisten Substanzen sind Prokanzerogene, die erst im Körper durch den Stoffwechsel ihre Krebs erzeugende Wirkung erhalten. In der Regel haben sie eine lange Latenzzeit, d. h., es dauert nicht selten 20 bis 30 Jahre, bis sich ein Krebs entwickelt.
Die meisten Kanzerogene finden sich unter den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (Benzpyren, Benzanthracen, Methylcholanthren), den aromatischen und den sekundären Aminen (diese werden in Gegenwart von Nitrit zu den eigentlichen Krebs erregenden Nitrosaminen umgewandelt), den alkylierenden Substanzen, den chlorierten Kohlenwasserstoffen u. a. Eine Vielzahl derartiger Substanzen findet sich im Tabakrauch, der deshalb eines der wichtigsten chemischen Kanzerogene ist. Aber auch natürlich vorkommende Substanzen können kanzerogen wirken, etwa Schimmelpilzgifte (Aflatoxine) in Lebensmitteln. Ebenfalls kanzeroogen wirken anorganische Substanzen wie Arsen, Asbest und Cadmium.
Auch Viren (Tumorviren, onkogene Viren) können als Kanzerogene wirken, z. B. verursachen Papillomaviren Gebärmutterhalskrebs, Hepatitis-B- und C-Viren Leberkrebs, und das zu den Herpesviren gehörige Epstein-Barr-Virus kann Burkitt-Lymphome hervorrufen.
Kanzerogen wirkende Strahlen sind radioaktive Strahlen, Röntgenstrahlen und die UV-Strahlen des Sonnenlichts, die Hautkrebs, u. a. das maligne Melanom, verursachen können.
Der Umgang mit Krebs erzeugenden Stoffen am Arbeitsplatz ist meldepflichtig und darf nur unter Einhaltung von besonderen Schutzmaßnahmen erfolgen.
Phaenomenal_NEU.jpg
Wissenschaft

Eine einzige Zigarette …

Welche Schäden selbst gelegentliches Rauchen an der DNA hinterlässt, und warum wir trotzdem nicht sofort tot umfallen, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Dass Rauchen der Gesundheit alles andere als guttut, ist allgemein bekannt. Dabei ist es entgegen einer weitverbreiteten Ansicht gar nicht das Nikotin, das den Tabakrauch so...

Fischer_NEU_02.jpg
Wissenschaft

Wer hat Angst vorm Handy?

Mit Angst scheint man Umsatz machen zu können. Jedenfalls hat der in New York tätige Sozialpsychologe Jonathan Haidt mit „Generation Angst“ ein Buch geschrieben, das Eltern Angst machen soll, deren Kinder sich nicht von ihren Smartphones trennen können und mehr Zeit in den sozialen Medien als in handyfreien Begegnungen mit...

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch