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Was beweist das Heldenfinger Kliff?
Das Naturdenkmal bei Gerstetten auf der Schwäbischen Alb zeigt sehr anschaulich die Tätigkeit von Bohrern.
Vor 15 Mio. Jahren, im Tertiär, war das Heldenfinger Kliff Teil einer Felsküste an einem subtropischen Meer. Ein kleines Riffmuseum informiert über die Geologie und das damalige Leben. Brandungswellen haben über einen langen Zeitraum eine charakteristische Hohlkehle aus dem weißen Kalk herausgeschlagen. Die Brandungskehle und die davor liegende, angeschrägte Fläche, die Schorre, sind mit Löchern von Bohrmuscheln und Bohrschwämmen übersät.
Die größeren Löcher stammen von Bohrmuscheln aus der Gruppe der Pholaden. Mit ihren raspelartigen Schalen und einem leicht ätzenden Sekret aus ihrem Fuß haben sie sich etwa fingerlange Wohnkammern in den Kalkfels gegraben, die sie Zeit ihres Lebens nicht mehr verließen. Pholaden findet man heute auch im Mittelmeer.
Übrigens: Bohrmuscheln machen auch vor Holz nicht halt. Schon die alten Ägypter mussten ihre Schiffe mit einem schützenden Überzug versehen. Frei schwimmende Larven der Bohrschwämme haben sich am Kliff festgesetzt, bevor sie zu einem richtigen Schwamm wurden. Sie haben die kleineren Hohlformen hinterlassen.
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