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Was ist die »Neolithische Revolution«?

Mit diesem Begriff bezeichnet man den Übergang vom Nomadenleben zur Sesshaftigkeit mit Ackerbau und Viehzucht. Mit dem Ende der Eiszeit vor etwa 10000 Jahren veränderten sich die Lebensbedingungen. Die bewaldeten Flächen in Europa nahmen zu, die Tierwelt wandelte sich. In der nun beginnenden Mittelsteinzeit (Mesolithikum) lebten die Menschen zwar weiterhin als Jäger und Sammler, doch gewann der Fischfang zunehmende Bedeutung. Auch sind erste Behausungen aus Schilf und Hölzern nachgewiesen. Die beginnende Sesshaftigkeit stieß weitere Veränderungen in der Lebensweise an. So wurden die Toten aufwändiger bestattet, wie ca. 8000–9000 Jahre alte Hügelgräber in Norddeutschland zeigen. Die Steinwerkzeuge werden filigraner, was der hohe Anteil von Klingen oder Pfeilspitzen bei den archäologischen Funden beweist. Der wichtigste Entwicklungsschritt war aber der Beginn von Ackerbau und Viehzucht – also der Übergang von der aneignenden (Jagen und Sammeln) zur produzierenden Wirtschafts- und Lebensweise: die »Neolithische Revolution«.

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