Lexikon
Szabó
István, ungarischer Filmregisseur, * 18. 2. 1938 Budapest; 1964 Debüt als Spielfilm-Regisseur; befasste sich thematisch zunächst mit der ungarischen Nachkriegsgeschichte, konzentrierte sich dann auf die Zeit vor dem 2. Weltkrieg; Filme u. a.: „ Zeit der Träumereien“ 1964; „Vater“ 1966; „Liebesfilm“ 1970; „Mephisto“ 1981; „Oberst Redl“ 1985; „Hanussen“ 1988; „Zauber der Venus“ 1991; „Süße Emma, liebe Böbe“ 1992; „Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein“ 1999; „Taking Sides – Der Fall Furtwängler“ 2001; „Being Julia“ 2004; „Rokonok“ 2006.
- Deutscher Titel: Mephisto
- Original-Titel: MEPHISTO
- Land: Ungarn
- Jahr: 1981
- Regie: István Szabó
- Drehbuch: Peter Dobai, István Szabó, nach einem Roman von Klaus Mann
- Kamera: Lajos Koltai
- Schauspieler: Klaus Maria Brandauer, Rolf Hoppe, Krystyna Janda, Karin Boyd, Ildikó Bánsági
Der Film »Mephisto« des ungarischen Regisseurs István Szabó ist eine brillante Umsetzung der Literaturvorlage von Klaus Mann.
Im Mittelpunkt steht der ehrgeizige Schauspieler Hendrik Höfgen (Klaus Maria Brandauer), dem es während der Nazizeit gelingt, eine glänzende Karriere vom Provinzschauspieler zum Star und Intendanten des Berliner Staatstheaters zu machen. Seine Entscheidung, Ruhm und Erfolg über sein Gewissen zu stellen, machen ihn zum willigen Werkzeug der Nationalsozialisten. Erst auf dem Höhepunkt seines Aufstiegs erkennt er, dass sein Erfolg in der Auflösung seiner Identität und im Verrat an seiner Umgebung beruht. Auf der Bühne ist der Mephisto seine Paraderolle, in der Realität geht er den Pakt mit dem Teufel freiwillig ein.
Die Schlusssequenz zeigt Höfgen als einen verzweifelten Menschen, der durch den Berliner Sportpalast irrt und den Schlüsselsatz des Films stammelt: »Was wollt ihr von mir? Ich bin doch nur ein Schauspieler.« Wie Mann geht es auch Szabó nicht darum, Parallelen mit historischen Persönlichkeiten herzustellen, sondern einen Typ zu skizzieren, der den Faschismus möglich machte.
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