wissen.de Artikel
"Squadra Azzurra" verteidigt den Titel
Eine gegenüber 1934 spielerisch verbesserte italienische Mannschaft wiederholte in Frankreich bei der dritten Fußballweltmeisterschaft ihren Erfolg von 1934. Mit ihrem kraftvoll vorgetragenen Angriffsspiel trug die neu formierte Elf um Halbstürmer Giuseppe Meazza die Handschrift ihres Meistertrainers Vittorio Pozzo.
Hart umkämpfter Sieg
Vor 55.000 Zuschauern im Pariser Stade de Colombes besiegte Italien die ungarische Elf im Finale der Fußballweltmeisterschaft mit 4:2. Mit dem spannenden und hochklassigen Endspiel fand das Turnier einen würdigen Abschluss.
Pozzo setzte vier Jahre nach dem ersten WM-Erfolg auf neue Gesichter und berücksichtigte nur drei Spieler aus dem alten Kader. Ein Schachzug, der sich auszahlte. Aus einer stabilen Deckung heraus gingen die Italiener blitzschnell zum Angriff über und hatten bereits in der sechsten Minute Erfolg. Ein brillantes Zusammenspiel zwischen Silvio Piola und Gino Colaussi führte zum 1:0.
Aber die Ungarn, eleganter und technisch beschlagen, konterten umgehend. Auf Zuspiel von Titkos gelang Sas der Ausgleich. Noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhten Piola und Colaussi zum 3:1 für Italien, die Partie schien entschieden. Doch die Ungarn gaben sich noch nicht geschlagen. Sie setzten alles auf eine Karte und wurden in der 71. Minute mit dem Anschlusstreffer durch Mannschaftskapitän György Sarosi, einem promovierten Juristen, der in seiner Heimat auch einer der besten Fechter, Schwimmer und Tennisspieler war, belohnt. Unter dem Jubel der Zuschauer drängten die Ungarn nun auf den Ausgleich, fingen sich aber unglücklicherweise einen der typischen Konter der "Azzurri". Ein Doppelpassspiel mit Amedeo Biavati schloss Mittelstürmer Piola mit dem Treffer zum Spiel entscheidenden 4:2 ab.
Silvio Piola, der in den vier Begegnungen der Italiener sechs Mal in den gegnerischen "Kasten" traf, stieg bei dieser WM zum unumstrittenen Star der Italiener auf. In 34 Länderspielen zwischen 1935 und 1952 erzielte "der Adler" 30 Treffer. In der nationalen italienischen Liga, der Serie A, führt Piola auch heute noch mit 290 Toren die ewige Bestenliste an.