Lexikon

Windkraftanlage

eine Anlage, in der die Windenergie zur Erzeugung von Antriebsleistung ausgenutzt wird. Seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. waren Windmühlen bekannt, die mechanische Energie erzeugten und z. B. einen Mühlstein antrieben. Windmühlenflügel arbeiten nach dem Prinzip des Segels mit niedrigen Anlaufgeschwindigkeiten. Heute werden Rotoren und Propeller großer Abmessungen gebaut, die nach dem Tragflügelprinzip funktionieren. Durch die von den Rotorblättern überstrichene Kreisfläche strömt die Luft und wird dabei abgebremst. Der Rotor treibt über Welle und Getriebe einen Generator an. Nach dem Betzschen Gesetz kann eine Windkraftanlage theoretisch maximal 16/27 (oder 59,3%) der kinetischen Energie der Luftströmung in Rotationsenergie umwandeln. Windkraftwerke zur Erzeugung elektrischer Energie können als kleinere Anlagen (bis 100 kW) entlegene Gebiete dezentral mit Energie versorgen, aber auch mit einer Leistung von mehreren 100 kW bis in den Megawattbereich Strom in Versorgungsnetze einspeisen. Ein aus 44 Windturbinen bestehender sog. Windpark mit einer installierten Nennleistung von 72,6 MW wird z. B. im brandenburgischen Klettwitz betrieben. Der weltweit größte Offshore-Windpark Nysted (Inbetriebnahme 2003), der aus 72 Windenergieanlagen mit insgesamt 165,6 MW Nennleistung besteht, wurde in der Ostsee rund 10 km südlich der dänischen Insel Lolland errichtet. In Deutschland waren Ende 2009 21 200 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von rd. 27 800 Megawatt installiert. Für den sinnvollen Einsatz von Windkraftwerken sollte die Windgeschwindigkeit 10 m über dem Boden 5 m/s ( = 18 km/h) überschreiten. Dies ist in Deutschland besonders in den Küstengebieten sowie windbegünstigten Lagen der Mittelgebirge und Alpen der Fall. Neben Rotoren mit horizontaler Achse, wie sie in Windrädern und Windkraftwerken meist gebraucht werden, gibt es auch Energiekonverter mit vertikaler Achse wie den Darrieus-Rotor. Seine Leistung ist unabhängig von der Windrichtung, er benötigt zum Anlaufen aber eine höhere Windgeschwindigkeit.
Herz, Kreislauf
Wissenschaft

Herzenssache

Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems können lebensbedrohlich sein. Doch die Herzmedizin hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. von CLAUDIA EBERHARD-METZGER Das Herz schlägt zwei Zentimeter unter der Haut, leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein zwischen der zweiten bis fünften Rippe. Es...

Ein Embryoid am 8. Tag. ©M. Zernicka-Goetz
Wissenschaft

»Entscheidend ist die Empfindungsfähigkeit«

Welcher Schutz sollte Embryoiden – stammzellbasierten Embryonen – zukommen? Die Bioethikerin Hannah Schickl über Standpunkte in der Forschung.

Der Beitrag »Entscheidend ist die Empfindungsfähigkeit« erschien zuerst auf...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Kalender

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache