Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Macho

M|cho
[tʃo]
m.
; ugs.
sich übertrieben männlich gebender Mann
Macho:
Der umgangssprachliche Ausdruck für einen sich übertrieben männlich gebenden bzw. sich überkonform an der männlichen Rolle orientierenden Mann kommt aus dem Spanischen. Dort heißt
macho
so viel wie „stark“, „männlich“, „rau“ (von lateinisch
masculus
„männlich“). Der Begriff geht auf das Phänomen des
Machismo
zurück, das in den patriarchalischen Gesellschaften Spaniens und Lateinamerikas verbreitet ist und mit einer Aufwertung des Männlichen und einer Abwertung des Weiblichen einhergeht.
In Deutschland wurde das Wort in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts bekannt, und zwar als Gegenbild zu dem damals propagierten „neuen“, sanften Mann. Im Unterschied zu einem Chauvinisten hebt der
Macho
sein männliches Überlegenheitsgefühl durch entsprechende Herrschafts oder Männlichkeitsrituale hervor, weshalb man auch von
Machogehabe
spricht. Neben dieser negativ besetzten Bedeutung wird das Wort gelegentlich auch im Sinn von „Kraftprotz“ oder „harter Bursche“ benutzt.
Das klare Gegenteil zu einem Macho dürfte
Memme
sein. Dieser Ausdruck wird seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland als Schimpfwort für „Muttersöhnchen“, „Feigling“ benutzt. Das Wort ist eine Ableitung zu
mamma
„Mutterbrust“.
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