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Bill Gates: Herr über Chips und Bytes

Wie kam Gates zum Programmieren?

William Henry Gates wurde am 28. Oktober 1955 als zweites Kind von Bill und Mary Gates geboren. An der Lakeside School fiel er mit seinen mathematischen Leistungen auf und durfte 1968 die ersten kleinen Computerprogramme schreiben. Er lernte den älteren Paul Allen (geb. 1953) kennen und verbrachte mit ihm jede freie Minute am Computer. Als Allen ein Studium der Computerwissenschaften begann, gründete er mit dem Schüler Bill Gates im Herbst 1971 die Firma Traf-O-Data. Sie sollte Kleincomputer für die Verkehrszählung herstellen.

Gab es schon den PC?

Er steckte in den Anfängen: Mit Bausätzen für Bastler begann der Personal Computer Anfang 1975 seinen Siegeszug. Im Sommer 1975 gründeten Gates und Allen die Firma »Micro-Soft«, die Software für die zusammengeschraubten Kisten verkaufte. Bald bot Microsoft verschiedene Programmiersprachen an, von denen Basic zu großen Teilen von Bill Gates geschrieben wurde. Die Software wurde oft im Bündel mit Computerbausätzen vertrieben, denn niemand war bereit, für Software zu bezahlen. Mit einem »Offenen Brief an die Hobbysten« wurde Gates 1976 bekannt. Darin beklagte er die fehlende Zahlungsmoral und redete offen vom Diebstahl der Software.

Wie wurde das Betriebssystem so populär?

Im Jahr 1980 kontaktierte der Weltkonzern IBM Bill Gates auf der Suche nach einem billigen Betriebssystem für einen Personal Computer. Gates reagierte prompt und kaufte für 50 000 Dollar ein Betriebssystem, das Microsoft in kürzester Zeit zu MS-DOS weiterentwickelte. Der IBM-PC wurde ein riesiger Erfolg. Microsoft verdiente an jedem dieser Rechner zehn Dollar und hatte sich ein Standbein geschaffen, das bis in die 1990er Jahre für kontinuierliche Einnahmen sorgte.

Als Paul Allen krankeitsbedingt die Firma verließ, kündigte Gates im Jahr 1983 die Arbeit an einer grafischen Benutzeroberfläche an, mit der jeder einen Computer bedienen könnte. Es dauerte bis 1985, ehe das von Gates gepriesene Windows erschien.

Wozu wurde Windows erfunden?

Mit der Einführung von Windows 3.0 gewann das Betriebssystem über Nacht viele Anhänger, zudem war die Microsoft-Anwendersoftware inzwischen so gereift, dass sie als »Office-Paket« unter Windows vermarktet werden konnte. Bill Gates hatte damit allen Konkurrenten ein Schnippchen geschlagen. Der einmal erreichte Vorsprung wurde beharrlich ausgebaut.

Wie eroberte Gates das Internet?

Im Jahr 1995 überraschte die stürmische Entwicklung des Internets Bill Gates, der zu diesem Zeitpunkt einen eigenen Datendienst plante. Er stoppte die komplette Entwicklung, kaufte einen Internet-Browser und ließ diesen mit höchster Priorität entwickeln. Schließlich wurde die Technik in die Betriebssysteme von Microsoft eingebunden und damit verschenkt.

Es dauerte kein Jahr und Microsoft war auch hier Marktführer. Sechs Jahre später befand ein US-Gericht, dass Microsoft bei seiner Vorgehensweise seine Marktmacht unzulässig einsetzte, konnte sich aber nicht zu einer Verurteilung durchringen. Im Zuge der juristischen Auseinandersetzungen zog sich Bill Gates schrittweise vom Tagesgeschäft zurück, blieb aber Chef-Architekt von Microsoft.

Was interessiert Gates außer PCs?

1994 heiratete Bill Gates die Microsoft-Angestellte Melinda French und gründete die Bill & Melinda Gates Foundation mit einem Stiftungskapital von 22 Milliarden Dollar. Die Stiftung kümmert sich um die medizinische Versorgung von Kindern in Afrika und die Entwicklung neuer Impfstoffe. Eine weitere Stiftung von Bill Gates sorgt für die Erhaltung von Kunstwerken, während Gates selbst als Sammler aktiv wurde und den »Codex Leicester« von Leonardo da Vinci ersteigerte. Neben Microsoft konnte Bill Gates mit seiner Firma Corbis eines der größten Foto- und Filmarchive der Welt aufbauen.

Wussten Sie, dass …

Gates für seine neugegründete Firma Microsoft sein Jura-Studium in Harvard an den Nagel hängte?

sich Gates mit seinem mehrfach überarbeiteten Buch »Der Weg nach vorn – Die Zukunft der Informationsgesellschaft« auch als Buchautor etablierte?

von den deutschen Einnahmen der Bücher des Firmengründers bis heute der »Road Ahead«-Preis bestritten wird, mit dem jährlich deutsche Schulen für die beste Internet-Darstellung ausgezeichnet werden?

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