Lexikon
Zellstoff
aus Cellulose bestehende, feinfaserige, weiche und weiße Masse; Ausgangsprodukt für die Herstellung von Papier, Kunstseide, Nitrocellulose, Vulkanfiber, Zellglas u. a. Kunststoffen. Als Rohmaterial für die Gewinnung von Zellstoff verwendet man in erster Linie Holz (Fichte, Kiefer, Buche), in steigendem Umfang aber auch anderes cellulosehaltiges Material, z. B. Stroh, Kartoffelkraut und Bastfasern, das durch einen alkalischen oder sauren Aufschluss von Lignin befreit wird. Bei dem erstgenannten Verfahren wird das geschälte und zerkleinerte Holz in großen Kochern bei einem Druck von 7–10 Hektopascal (hPa) und einer Temperatur von 170–180 °C einige Stunden mit einer entweder nur 10-prozentigen Natronlauge (Natronzellstoff) oder mit einer Natriumhydroxid, -sulfid, -carbonat und -sulfat enthaltenden Lauge (Sulfatzellstoff) behandelt, wobei Lignin in Lösung geht. Der zurückbleibende Zellstoff wird auf Filtern von der Lauge befreit, durch Auswaschen mit Wasser gereinigt und schließlich gebleicht. Das aus der Lauge zurückgewonnene Natriumhydroxid kehrt in den Prozess zurück. Beim sauren Aufschluss wird das zerkleinerte Holz in Druckgefäßen bei 4–6 hPa mit Calciumsulfitlauge, die freie schwefelige Säure enthällt, bis zur völligen Erweichung mit Dampf erhitzt; die Aufarbeitung des Zellstoffs erfolgt wie bei Sulfatzellstoff (Sulfitzellstoff). 1 m3 Holz liefert ungefähr 150 kg Zellstoff Die anfallende Ablauge kann durch Gärung zur Produktion von Alkohol und Hefe (Bäcker- und Futterhefe) genutzt werden, wobei 10–14 l Alkohol pro m3 gewonnen werden; sie kann auch nach Eindampfen als Brennstoff verwertet werden.
Wissenschaft
Der unruhige Rote Planet
Vulkanausbrüche und Erosion durch Wasser: Bis in die jüngste geologische Vergangenheit hat sich die Oberfläche des Mars ständig verändert. von THORSTEN DAMBECK Es war wie ein himmlisches Geschenk, das pünktlich auf dem Mars abgeliefert wurde: Am Heiligen Abend 2021 schlug in Amazonis Planitia ein Meteorit ein. Die ausgedehnte...
Wissenschaft
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Wer anderen vertraut, geht das Risiko ein, enttäuscht zu werden. Doch Studien belegen: Vertrauen wird vielfach belohnt. von CHRISTIAN WOLF Wir schenken einem Unbekannten im Zug Vertrauen, wenn wir ihn bitten, kurz auf unsere Tasche aufzupassen. Und hoffen dabei, dass er sich nicht mit unserem Hab und Gut aus dem Staub macht. Wir...
Weitere Lexikon Artikel
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Die Stadt als Rohstoff-Mine
Im Insekten-Labor
Der simulierte Mensch
Die Entdeckung des schönen Scheins
Tomaten unter Glas
Eine Fliege für die Forschung