Lexikon

Viskse

[
die; lateinisch
]
Chemiefaser aus Cellulose, die nach dem Viskoseverfahren hergestellt wird. Das Ausgangsmaterial ist gebleichter Zellstoff, der mit Natronlauge getränkt wird, so dass sich Alkalicellulose bildet. Durch Zusatz von Schwefelkohlenstoff entsteht Cellulosexanthogenat, das nach einem Reifeprozess durch weitere Zugabe von verdünnter Natronlauge in eine zähflüssige, spinnfähige Lösung (Viskoselösung) überführt wird. Diese wird nach dem Nassspinnverfahren (Chemiefasern) zu Viskosefasern ausgesponnen, d. h., das Xanthogenat wird zersetzt und die Cellulose zurückgewonnen (regenerierte Cellulosefaser). Viskose ähnelt in ihren Eigenschaften der Baumwolle. Sie zeichnet sich durch weichen Griff, gutes Wasseraufnahmevermögen und sehr gute Anfärbbarkeit aus, ist aber nicht so nassfest wie Baumwolle. Sie wird für Bekleidungstextilien, Möbel- und Dekostoffe sowie technische Textilien verwendet.
Durch Abwandlungen des Viskose-Spinnverfahrens lassen sich die Gebrauchseigenschaften erheblich verbessern. So entstehen die Modalfasern. Hier lassen sich wiederum die Hochnassmodulfasern (HWM-Fasern), die eine größere Festigkeit im nassen Zustand aufweisen, und die polynosischen Fasern (Polynosic-Fasern) unterscheiden, die sich durch geringeres Quellvermögen, geringe Dehnbarkeit, hohe Alkalibeständigkeit und Festigkeit auszeichnen.
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