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Kinesio-Tapes: Was können die bunten Klebestreifen?
Seit einigen Jahren tragen selbst Leistungssportler bei den Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften kinesiologische Tapes. Dadurch sind diese Klebbänder inzwischen wohl weltweit bekannt, obwohl ihre Ursprünge eigentlich in Japan liegen. Denn dort entwickelte der Chiropraktiker Kenzo Kase die ersten Kinesio-Tapes zur Anwendung bei Sportverletzungen. Der Stütz- und Bewegungsapparat sollte durch das besondere Band bewusst mobilisiert statt stillgelegt werden, wie es bei vielen Tapeverbänden der Fall ist.
Was genau ist ein Kinesio-Tape?
Die klebenden Bänder bestehen meist aus einem Baumwollgewebe, das mit Elastanfasern durchzogen ist, und einem Acrylatkleber. Es gibt sie aber auch schon aus anderen Materialien, wie zum Beispiel Viskose. Dadurch sind die Bänder einerseits fest, andererseits aber auch sehr dehnbar und kleben sehr lange und fest auf der Haut.
Auch wenn man das meinen könnte: Die verschiedenen Farben der Bänder zeigen nicht verschiedene Dehnstufen oder Stärken an. Dennoch messen manche Menschen den Farben eine Bedeutung bei, denn in der klassischen Farbenlehre gilt Rot eher als aktivierend und Blau als beruhigend. Patienten mit einer Prellung können demnach zum eher kühlen Blauton greifen, während für eine Verspannung ein wärmendes rotes Band aufgeklebt wird – doch das ist eher Glaubenssache.
Alles in einem Band
Obwohl es kaum wissenschaftliche Nachweise über die Wirksamkeit der Tapes gibt, erfreuen sich die bunten Klebestreifen trotzdem immer größerer Beliebtheit. Das liegt nicht zuletzt an ihrem breiten Anwendungsspektrum. Denn das Klebeband soll unter anderem Schmerzen lindern, den Stoffwechsel anregen oder Gelenke stützen. Leistungssportler tragen es sogar vorbeugend, um die Funktion bestimmter Muskelbereiche anzuregen oder zu stabilisieren.
Aufgrund dieser Vielfältigkeit wird das Klebeband auch für die unterschiedlichsten Leiden eingesetzt. Dazu gehören vor allem jegliche Art von muskulären Beschwerden, wie zum Beispiel Muskelzerrungen und Verspannungen. Doch auch bei Verletzungen des Bewegungsapparates, bei Rückenproblemen und selbst bei Menstruationsbeschwerden oder Migräne empfehlen einige Physiotherapeuten das bunte Band.