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Was machte Saladin zum Kreuzfahrerschreck?

Dafür waren seine militärische Erfahrung und sein politisches Geschick verantwortlich. Saladin kam im Jahr 1137 oder 1138 in Takrit im heutigen Irak zur Welt. Sein Vater Aijub, ein Abenteurer, der im Krieg sein Auskommen suchte, hatte sich vom syrischen Emir Nur ed-Din nach der Eroberung von Damaskus (1154) als Statthalter einsetzen lassen. Nur ed-Din war es dann auch, der für Saladins Aufstieg sorgte. Dieser vollzog sich in Ägypten während der Feldzüge, die König Amalrich I. von Jerusalem dort im Bund mit den Byzantinern unternahm und in die Nur ed-Dins syrische Truppen auf Seiten der Ägypter eingriffen. Saladin verstand es, sich binnen kurzem zum Sultan von Ägypten zu machen. Er beendete im Jahr 1171 das schiitische Fatimiden-Kalifat und begründete – zunächst in Kairo – die Dynastie der sunnitischen Aijubiden. Nach Nur ed-Dins Tod 1174 wagte er den Sprung nach Damaskus und machte sich auch dort zum Herrscher. Durch diese Entwicklung wurde die von den Kreuzfahrern seit langem gefürchtete Allianz zwischen Ägypten und Syrien Wirklichkeit.

1183 gewann Saladin die Herrschaft über Aleppo und 1186 auch die über Mossul. Er kämpfte lang und mit wechselnden Erfolgen gegen die Kreuzfahrer. 1187 glückte ihm der Sieg in der Entscheidungsschlacht von Hattin. Fast die gesamte Streitmacht des Königreichs Jerusalem ging ihm dort in die Falle. Anschließend war es für ihn ein Leichtes, auch die heilige Stadt Jerusalem sowie zahlreiche Kreuzfahrerburgen einzunehmen. Zwar machte ein neuer Kreuzzug (1189–1192), angeführt unter anderem vom englischen König Richard I. Löwenherz, einige der muslimischen Erfolge wieder zunichte. Doch war der Schlag, den Saladin der christlichen Sache versetzt hatte, so stark, dass seine Folgen den Tod des Sultans am 4. März 1193 in Damaskus überdauerten.

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