Lexikon
Ausscheidungsorgane
Exkretionsorgane; Harnorganetierische Organe, die der Ausscheidung von unverwertbaren oder schädlichen Stoffwechselprodukten (Exkrete) dienen (zu unterscheiden von der Ausscheidung [Sekretion] der Drüsen und der Exkrementation [Defäkation] von Stoffen, die nur im Darmkanal enthalten sind). Ausscheidungsorgane sind 1. die Protonephridien, blind endende Schläuche, in deren Ende eine Wimperflamme steht: bei Plattwürmern, Rädertieren und Weichtieren; 2. die Metanephridien, ursprünglich segmental angeordnete Schläuche, die mit Wimpertrichtern zur Leibeshöhle (Coelom) hin offen sind: Nierenorgane der Weichtiere, Vor- und Urnierenkanälchen der Wirbeltiere; 3. die Malpighischen Gefäße der Insekten, blind endende Schläuche, die in an der Grenze zum Mitteldarm in den Enddarm münden; 4. die Nieren der Wirbeltiere, die von Metanephridien abgeleitet sind.
Die Nieren der Wirbeltiere treten in drei Typen auf: 1. die Vorniere (Pronephros, Stammniere, Kopfniere) funktioniert nur bei Rundmäulern und primitiven Knochenfischen zeitlebens; sie besteht aus segmentalen Metanephridien, die in den primären Harnleiter (Vornierengang, Urnierengang, Wolff’scher Gang) münden.
2. Die Urniere, Mesonephros, ist das bleibende Nierenorgan der Fische und Amphibien, bei den höheren Wirbeltieren nur embryonal angelegt; ursprünglich offene Metanephridien, deren Kanäle sich seitlich vorwölben (Bowmansche Kapsel), die Kapillargefäße umfassen und in das Nierengewebe einbeziehen; sie können ihre Flimmertrichter verlieren und mit der Bowman’schen Kapsel beginnen. Der Urnierengang (Wolff’scher Gang) wird bei den männlichen Fischen und Amphibien zusätzlich zum Ausleitungsgang der Hoden (Harn-Samen-Leiter; Geschlechtsorgane). Bei den höheren Wirbeltieren (Amnioten) bilden im männlichen Geschlecht die Reste der Urniere die Nebenhoden, der Wolff’sche Gang den Samengang (Vas deferens), im weiblichen Geschlecht wird beides zurückgebildet.
3. Die Nachniere, Metanephros, ist das bleibende Nierenorgan bei Reptilien, Vögeln und Säugetieren; sie lässt keine segmentale Anordnung mehr erkennen, die Nierenkanälchen beginnen stets mit einer Bowman’schen Kapsel; ihr eigener Ausleitungsgang ist der sekundäre Harnleiter, Ureter, der auch das Nierenbecken bildet.
Von den Fischen bis zu den Vögeln münden die Ausleitungsgänge der Ausscheidungsorgane (bzw. des Urogenitalsystems) in den Enddarm (Kloake), der eine Harnblase bildet. Bei den Säugern führen die sekundären Harnleiter (Ureteren) in die Harnblase, Vesicula urinalis, die durch die Harnröhre (Urethra) ausmündet. Im weiblichen Geschlecht ist die Harnröhre sehr kurz und mündet in den Vorhof der Scheide (Vagina), bei den männlichen Säugetieren mündet sie an der Eichel des Gliedes (Penis) und dient auch als Ausleitung für den Samen, der durch die Samenleiter (Vasa deferentia), in die Harnröhre gelangt.
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