Lexikon
Jẹlinek
Elfriede, österreichische Schriftstellerin, * 20. 10. 1946 Mürzzuschlag (Steiermark); geißelt in ihren Werken die Missstände der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und entlarvt die Mechanismen der Unterdrückung der Frau im Arbeits- und Privatleben. Romane: „Michael. Ein Jugendbuch für die Infantilgesellschaft“ 1972; „Die Liebhaberinnen“ 1975; „Die Ausgesperrten“ 1980; „Die Klavierspielerin“ 1983; „Lust“ 1989; „Die Kinder der Toten“ 1995; „Macht nichts. Eine kleine Trilogie des Todes“ 1999; „Gier“ 2000; „Neid“ 2008 (nur im Internet veröffentlicht) sowie zahlreiche Theaterstücke und Hörspiele. 1998 erhielt Jelinek den Georg-Büchner-Preis, 2004 den Literaturnobelpreis.
- Erscheinungsjahr: 1975
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Die Liebhaberinnen
- Genre: Roman
Beim Verlag Rowohlt in Reinbek bei Hamburg erscheint der Roman »Die Liebhaberinnen« von Elfriede Jelinek (* 1946). Aus der Sicht einer marxistischen Feministin schildert die Autorin das Schicksal zweier Frauen aus einfachen Verhältnissen. Die von der Wohlstandsgesellschaft vermittelten Leitbilder und Vorschriften für »normales« Verhalten, für Wünsche und Bedürfnisse, entfachen in den »Liebhaberinnen« Brigitte und Paula – jede auf ihre Weise – den Willen, keine Bedenken zu haben bei der Wahl der Mittel, wenn es darum geht, ihr »Glück« zu erzwingen. Brigitte schafft den sozialen Aufstieg von der Fließbandarbeiterin zur Frau eines Elektroinstallateurs; Paula träumt von einem sorgenfreien, glücklichen Leben, wie es in Illustrierten, Filmen und im Fernsehen vorgegaukelt wird, und heiratet einen gut aussehenden Waldarbeiter, der sich jedoch durch Alkohol zugrunde richtet. Beide Frauen sind Objekte der auf Profit ausgerichteten kapitalistischen Männergesellschaft. Die Autorin lässt ihren Figuren kein Reservat der Schönheit, Wahrheit und Selbstverwirklichung. Die Illustriertenherrlichkeit findet weder bei Brigitte noch bei Paula statt.
- Erscheinungsjahr: 1989
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Lust
- Genre: Roman
Als Anti-Porno bezeichnet Elfriede Jelinek (* 1946) ihren im Verlag Rowohlt erschienenen Roman »Lust«. Im Mittelpunkt steht ein Fabrikdirektor, der aus Angst vor der »Lustseuche« Aids nicht mehr zu Prostituierten geht, sondern sich zur Befriedigung seiner immensen sexuellen Bedürfnisse wieder seiner Frau zuwendet. Die Frau, Gerti, sucht sich ihrerseits einen Liebhaber, den Jurastudenten Michael, der sie bis zur Vergewaltigung missbraucht. Die Romanfiguren sind ohne individuelles Gesicht, sie erscheinen der Absicht der Autorin entsprechend als entmenschlichte sexuelle Hochleistungsmaschinen bzw. als Opfer in einer Versuchsanordnung, in der die Ausbeutung der Arbeiter durch den Fabrikdirektor und die sexuelle Ausbeutung der Frau durch ihren Mann parallel gesetzt sind.
Wissenschaft
Doch kein Vulkanausbruch im „chinesischen Pompeji“?
Die Yixian-Formation im Nordosten Chinas enthält eine Fülle außergewöhnlich gut konservierter Fossilien aus der Kreidezeit, darunter auch viele Dinosaurier. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass Vulkanausbrüche für den hervorragenden Erhaltungszustand verantwortlich waren, was der Region den Namen „chinesisches Pompeji“...
Wissenschaft
Grundlagen von Depressions-Resistenz auf der Spur
Die Beobachtung von Mitmenschen bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse kann unsere Widerstandsfähigkeit gegen die Entwicklung psychischer Probleme stärken. Diese Form der emotionalen Ansteckung haben Forschende nun auch bei Mäusen nachgewiesen und bereits Einblicke in den zugrundeliegenden Mechanismus gewonnen. Dabei zeigte...