Die Zecken kommen. Ja, tatsächlich. Ab 7 Grad werden die kleinen Tiere aktiv. Und das ist der neue Super-Sauger unter ihnen, der sich in Deutschland weiter ausbreitet – die Hyalomma-Zecke. Sie ist rund 5mal so groß wie unsere heimischen Arten, kommt z.B. aus Afrika und kann gefährliche Krankheitserreger übertragen, die u.a. innere Blutungen verursachen können. Also Augen auf, wenn man draußen unterwegs ist, denn in Deutschland ist bereits ein Mensch nach dem Stich einer Hyalomma-Zecke an Fleckfieber erkrankt.
Aber auch die einheimischen Blutsauger sind nicht ganz ungefährlich, denn sie können Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren – kurz FSME-Viren – übertragen. FSME ist eine Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar.
Man kann sich zwar durch Impfen vor FSME schützen, der richtige Schutz ist aber immens wichtig, denn die Anzahl, der FSME-Risikogebiete hat in den letzten Jahren zugenommen. Mit dem Emsland in Niedersachsen ist sogar Norddeutschland betroffen. Zudem sind jetzt mit Dresden, Meißen und einem Landkreis in Thüringen drei neue FSME-Risikogebiete dazugekommen.
Und damit es erst gar nicht zu einem Zeckenstich kommt:
- Lange und helle Kleidung tragen. Das erschwert den Zecken den Zugang zur Haut und die Blutsauger sind schneller zu erkennen.
- Anti-Insektensprays auf die Haut und auf die Kleidung auftragen.
- Sich immer gründlich absuchen, nachdem man in der Natur war.
Falls die Zecke doch zugestochen hat, einfach mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte gerade herausziehen. Sollten Teile der Zecke in der Haut verbleiben, keine Panik, meint Zeckenexperte Prof. Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin. „Das ist nur ein Fremdkörper, das kann man desinfizieren. Das wird mit der Zeit abgestoßen. Das ist nicht das Problem. Hauptsache die Zecke ist entfernt.“ Richtig vorgesorgt steht einem tollen Frühling jetzt also nichts mehr im Weg.