Lexikon

Kanusport

zusammenfassende Bezeichnung für die mit Kanus betriebenen Sportdisziplinen. Der Kanusport entwickelte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien. Die Boote wurden nach dem Vorbild der Fell- und Rindenkanus der Indianer und des Kajaks der Eskimo (Inuit) gebaut. Die meisten Boote bestehen heute aus Kunststoffen.
Die Mehrheit der Kanusportler übt ihren Sport in der Freizeit aus, wobei alle Oberflächengewässer für eine Befahrung in Frage kommen. Ausprägungen des Freizeitsports sind: Kanuwandersport, Seekajaksport und Wildwassersport. Bei den Booten unterscheidet man zwischen zwei Grundformen des Kanus, dem Kajak, der sitzend mit einem Doppelpaddel vorwärts bewegt wird, sowie dem Kanadier, der kniend, im Wandersport teilweise auch sitzend, mit einem Stechpaddel vorwärts bewegt wird.
Wichtigste Wettkampfsportdisziplinen des Kanusports sind der Kanurennsport und der Kanuslalom als olympische Sportarten, der Wildwasserrennsport, der Marathonrennsport, Kanupolo und Kanusegeln. Beim Kanurennsport werden Wettbewerbe über 200, 500 und 1000 m auf stehenden Gewässern mit Einer-, Zweier- und Viererkajaks (K1, K2, K4) und Einer-, Zweier- und Viererkanadiern (C1, C2, C4) ausgetragen. Die Boote sind über Höchstlänge, Mindestbreite und Mindestgewicht definiert.
Kanuslalom wird auf natürlichen oder künstlichen Wildwasserstrecken gefahren, wobei die zu befahrende Strecke durch Tore, die durchfahren werden müssen, festgelegt wird. Im Kanuslalom unterscheidet man zwischen Kajak-Einer Damen/Herren, Kanadier-Einer und Kanadier-Zweier. Die Slalomstrecke soll bis zu 600 m lang sein und 25 Tore umfassen; Mindestströmung des Gewässers 2 m/s.
Im Wildwasserrennsport gilt es, eine Wildwasserstrecke in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen. Die Strecke beträgt bei einem normalen Wildwasserabfahrtsrennen rund 5 km. Gefahren wird auch hier, wie beim Slalom, in den Klassen K1 Herren/Damen sowie C1 und C2.
Weitere offizielle Wettkampfdisziplinen der Internationalen Kanu-Föderation sind der Marathonrennsport (Strecken zwischen 20 und 40 km mit kurzen Laufstrecken, sog. Portagen ), der Kanupolosport (ein Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, die auf einen rechteckigen Torkorb oberhalb der Wasseroberfläche spielen) und das Kanusegeln (national in der Klasse Taifun und international in der Klasse IC). Weitere, in den letzten Jahren hinzugekommene Kanusportarten sind: Rafting (Befahren von Wildwasser in Schlauchbooten), Drachenboot (eine aus dem ostasiatischen Raum kommende Sportart, dem Kanadier verwandt) und Kanurodeo (hier werden bestimmte Figuren im Wildwasser akrobatisch vorgeführt und bewertet).
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