Lexikon

Ludprand von Cremna

Liutprand von Cremona
Geschichtsschreiber, * um 920,  wohl 972; langobardischer Adliger, 961 Bischof von Cremona, im Auftrag Ottos des Großen (Otto I.) Gesandter in Byzanz. Seine Werke geben ein Bild der zeitgenössischen Verhältnisse in Italien, Deutschland und Byzanz.
Ein schlimmer Papst
Ein schlimmer Papst
Die von Kaiser Otto I. 963 einberufene Synode beschäftigte sich mit den Klagen über Papst Johannes XII. (Aus dem Bericht Liutprands, des Bischofs von Cremona,  972):

Da erhob sich der Kardinalpriester Petrus und bezeugte gesehen zu haben, wie jener die Messe zelebriert und dabei die Kommunion nicht empfangen habe. Johannes, der Bischof von Narni,... bezeugte gesehen zu haben, wie jener einen Priester im Pferdestall und nicht einmal zu gesetzlicher Zeit ordiniert habe. Der Kardinaldiakon Benedictus sagte... aus, er wisse, dass er Bischöfe für Geld geweiht und in der Stadt Todi einen Bischof von zehn Jahren ordiniert habe. Über seine Heiligtumsschändungen brauche man nicht lange nachzuforschen, denn man wisse sie mehr durch Augenschein als durch Hörensagen. Sie sagten, sie hätten ihn allerdings nicht mit Augen beim Ehebruch gesehen, aber sie wüssten mit aller Bestimmtheit, dass er die Witwe Rainers und Stephana, die Konkubine seines eigenen Vaters, und die Witwe Anna zugleich mit deren Nichte missbraucht und das heilige Palatium in ein Bordell und Freudenhaus verwandelt habe. Sie sagten auch aus, er habe ganz öffentlich der Jagd gehuldigt; seinen Beichtvater Benedict habe er blenden lassen, so dass er bald darauf gestorben sei, den Kardinalsubdiakon Johannes habe er erst kastrieren und dann töten lassen, Brandstiftungen stünden auf seinem Schuldkonto, und sie bezeugten, ihn mit dem Schwert an der Seite, in Helm und Panzer gesehen zu haben. Kleriker und Laien schrien laut, er habe mit dem Teufel Brüderschaft getrunken. Sie sagten, beim Würfelspiel habe er Jupiter, Venus und andere Dämonen um Hilfe angerufen...

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