Lexikon
Muschelkalk
Vor 243–230 Mio. Jahren: Der Muschelkalk
243–240 Mio.
Von der südalpinen Geosynklinalzone dringt das Meer nach Norden vor und überschreitet in dieser Zeit den zentralalpinen Rücken.
243–239 Mio.
Im Germanischen Becken lagert sich der so genannte Wellenkalk ab. Dabei handelt es sich um kalkige bis mergelige Gesteine von oft welliger Struktur.
243–235 Mio.
In den nördlichen Vogesen fossilisieren zahlreiche Organismen in Flussdelta-Ablagerungen und flachen Lagunen im so genannten Voltzien-Sandstein.
243–210 Mio.
In verschiedenen Teilen Europas entstehen große Erdgaslager.
Das Klima ist weltweit weiterhin warm und größtenteils trocken. Selbst die Polargebiete sind eisfrei. Auch auf der Südhalbkugel wird es zunehmend trockener.
Der warmes Klima anzeigende Riffgürtel der Meere reicht im Norden bis in das Gebiet der Britischen Inseln. Besonders intensiv ist die Riffbildung in der alpinen Geosynklinalen.
Vor der nordamerikanischen Westküste fließt von Süden nach Norden ein kalter »Kalifornien-Strom«.
In etwa 30° Nord verläuft von Osten nach Westen ein weltumspannender Meeresstrom. Auf weiten Strecken fließt er durch das »Urmittelmeer« (Tethys). Dieses trennt die nördlichen von den südlichen Landmassen.
Längs des Äquators erstreckt sich das Geosynklinalmeer Tethys von den Alpen über den Kaukasus, Iran und Zentralasien bis zum Malaiischen Archipel.
Die frühe Phase des alpinen tektonischen Zyklus' (Gebirgsbildungszyklus) spielt sich in Form einer weltweiten Entwicklung von Geosynklinalsystemen ab.
In den Geosynklinalgebieten und besonders an deren Rändern ist Vulkanismus häufig. Vor allem in Spaltenergüssen (Lineareruptionen) fließen gewaltige Basaltmassen aus. Hierdurch werden große Gebiete von Sibirien, Afrika und Nord- sowie Südamerika mit so genannten Plateaubasalten bedeckt.
Im Gebiet von Apennin und Dinarischen Alpen liegt eine großadriatische Geosynklinale. Auch im slowakischen Erzgebirge entsteht eine breite Geosynklinale.
Ein großes, flaches, an die Kordilleren-Geosynklinale angrenzendes Becken sowie ein den Appalachen folgender Meerestrog existieren in Nordamerika.
In Australien, Sibirien und Südostasien bilden sich in Moorgebieten Kohlenlager. Das deutet auf lokal feucht-gemäßigtes Klima hin.
Zu flachmeerischen Ablagerungen kommt es in Mitteleuropa. Während kurzer Trockenperioden schieben sich dabei immer wieder saline Sedimenthorizonte dazwischen.
Viele der sich sedimentär bildenden Gesteine sind wertvolle und vielseitig nutzbare Rohstoffe (Sandsteine, Kalksteine einschließlich Marmor, Zementrohstoffe, Salz usw.).
In allen Teilen der Gondwana-Kontinente erweitern sich vorhandene oder bilden sich neue weite Beckenregionen.
Die zur Ordnung Sauropterygia gehörende Reptilien-Unterordnung Plesiosauria erscheint. Diese Meeresbewohner zeichnen sich durch lange Hälse und ruderförmige Gliedmaßen aus.
Mit der ausschließlich in der Mitteltrias lebenden Unterordnung Placodontoidea sowie der Unterordnung Cyanodontoidea tritt erstmals die Reptilienunterklasse Placodontomorpha in Erscheinung.
In Europa ist das den Meeresschildkröten ausgesprochen ähnlich sehende Reptil Henodus chelyops fossil überliefert.
Ein früher Fischsaurier der Gattung Mixosaurus lebt in Europa.
Die schon seit dem Ordovizium (500–420 Mio.) existierende marine Algenfamilie Dasycladaceae tritt jetzt als wichtige Kalkbildner besonders stark in Erscheinung.
Die Muschelkalk-Flora beschränkt sich vielfach auf Wüsten- und Steppenpflanzen, die fossil nur in sehr bescheidenem Umfang erhalten bleiben.
Am Monte San Giorgio in den Tessiner Kalkalpen fossilisieren verschiedene Reptilien.
239–235 Mio.
Im Germanischen Becken lagert sich eine so genannte salinare Folge ab, das sind Sedimente, die sich hauptsächlich aus Dolomit, Kalkstein, Mergel, Tonsteinen sowie aus Anhydrit und Salz zusammensetzen.
235–232 Mio.
So genannte Ceratiten-Schichten, Mergel und Plattenkalk mit zahlreichen fossilen Formen der zu den Ammoniten zählenden Ceratiten, bilden sich in Mitteleuropa.
235–230 Mio.
Im Germanischen Becken lagern sich vorwiegend körnige Kalke und Mergel ab.
235–210 Mio.
Im Ladin (237–230 Mio.) kommt es zu allerersten Gebirgsauffaltungen im Rahmen der alpinen Gebirgsbildung. Hier hebt sich eine Zone des Tethys-Troges, des so genannten Urmittelmeers. Starke Auffaltungen von Gebirgen setzen in Japan ein. Bis auf diese tektonischen Aktivitäten ist die Trias eine ruhige Periode der Erdkrustenbewegungen.
Erdzeitalter
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