Lexikon

Pollack

[
ˈpɔlæk
]
Pollack, Sidney
Sidney Pollack
Sydney, US-amerikanischer Filmregisseur, Produzent und Schauspieler, * 1. 7. 1934  Lafayette, Ind.,   26. 5. 2008 Los Angeles; arbeitete in den 1950er Jahren zunächst als Theaterdarsteller und Schauspiellehrer. 19611965 war er als TV-Regisseur tätig, danach wandte er sich dem Spielfilm zu. Pollacks Filme zeigen häufig das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und weisen teilweise gesellschaftskritische Tendenzen auf. Besonders erfolgreich gestaltete sich Pollacks Zusammenarbeit mit Robert Redford.
Filme u. a.: „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ 1969; „Jeremiah Johnson“ 1972; „Yakuza“ 1974; „Die drei Tage des Condors“ 1975; „Die Sensationsreporterin“ 1981; „Tootsie“ 1982; „Jenseits von Afrika“ 1985; „Havanna“ 1990; „Die Firma“ 1993; „Sabrina“ 1995; „Begegnung des Schicksals“ 1999; „Die Dolmetscherin“ 2005.
  • Deutscher Titel: Die drei Tage des Condors
  • Original-Titel: THE THREE DAYS OF THE CONDOR
  • Land: USA
  • Jahr: 1974
  • Regie: Sydney Pollack
  • Drehbuch: Lorenzo Semple jr., David Rayfiel, nach einem Roman von James Grady
  • Kamera: Owen Roizman
  • Schauspieler: Robert Redford, Faye Dunaway, Cliff Robertson
Robert Redford ist von dem Projekt nicht gerade begeistert; schon in der Romanvorlage ist der Agenten-Thriller für ihn eine Geschichte ohne Tiefgang, »Popcornunterhaltung«, wie er es nennt. Doch mit Sydney Pollack, unter dessen Regie er schon dreimal gedreht hat, lässt er sich auf das Vorhaben ein.
Vor dem Hintergrund des Watergate-Skandals wirkt der Film über den Missbrauch staatlicher Organe beklemmend. Joe Turner (Robert Redford) ist ein kleiner Angestellter bei der CIA. Als er eines Tages nach kurzer Abwesenheit an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, findet er alle seine Kollegen erschossen vor. Turner kann fliehen, sieht sich aber weiterhin von Unbekannten verfolgt. Erst nach 117 Minuten erfährt er und die Zuschauer , dass eine machthungrige und demokratiefeindliche Gruppe aus den eigenen Reihen den Aufstand geprobt hat.
  • Deutscher Titel: Die Sensationsreporterin
  • Original-Titel: ABSENCE OF MALICE
  • Land: USA
  • Jahr: 1981
  • Regie: Sydney Pollack
  • Drehbuch: Kurt Luedtke
  • Kamera: Owen Roizman
  • Schauspieler: Paul Newman, Sally Field, Bob Balaban, Melinda Dillon
Die Polizei tritt bei der Suche nach einem vermissten Gewerkschafter auf der Stelle: In dieser Situation spielt der ehrgeizige FBI-Agent Rosen der ambitionierten Journalistin Megan (Sally Field) falsche Informationen über einen möglichen Verdächtigen zu. Megan wittert die Story ihres Lebens, gefährdet dadurch aber die wirtschaftliche und soziale Existenz des bis dahin völlig unbescholtenen Geschäftsmannes Michael Gallagher (Paul Newman) und verursacht einen Selbstmord. Erst als Gallagher die Journalistin von seiner Unschuld überzeugen kann und sie ihn unterstützt, kann er sich aus der misslichen Lage befreien und seine Rehabilitation erwirken.
Der Film von Sydney Pollack greift auf spannende Weise die Problematik von Macht und Manipulationsmechanismen der Medien und die Frage nach der persönlichen Verantwortung auf. Die schlüssige Inszenierung und ansprechende schauspielerische Leistungen tragen dazu bei, dass der Film dem Kinopublikum bei aller Nachdenklichkeit auch spannende Unterhaltung bietet.
  • Deutscher Titel: Tootsie
  • Original-Titel: TOOTSIE
  • Land: USA
  • Jahr: 1982
  • Regie: Sydney Pollack
  • Drehbuch: Larry Gelbart, Murray Schisgal
  • Kamera: Owen Roizman
  • Schauspieler: Dustin Hoffman, Jessica Lange, Teri Garr, Sydney Pollack
  • Auszeichnungen: Oscar 1983 für Nebendarstellerin (Jessica Lange)
Der in New York lebende, arbeitslose Schauspieler Michael Dorsey (Dustin Hoffman) hat Probleme, ein Engagement zu finden. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, bewirbt er sich für eine weibliche Rolle in einer »Seifen-Oper«. Michael Dorsey verkleidet sich als eine altjüngferliche Frau. Als Dorothy Michaels, genannt Tootsie, wird er zum Star der Fernsehserie. Tootsie gerät zunehmend in Identitätsverwirrungen, die sich noch verstärken, als er sich in seine Kollegin Julie (Jessica Lange) und deren Vater sich in ihn verliebt. Schließlich enttarnt er sich vor laufender Kamera, um eine Liebesbeziehung zu Julie zu ermöglichen.
Sydney Pollack schafft es, aus der konventionellen Geschichte eines Mannes in Frauenkleidern eine unterhaltsame Komödie zu machen, die vor allem von Dustin Hoffmans schauspielerischen Fähigkeiten getragen wird. Im Gegensatz zu Jessica Lange geht er allerdings bei der Oscar-Verleihung leer aus.
  • Deutscher Titel: Die Firma
  • Original-Titel: THE FIRM
  • Land: USA
  • Jahr: 1993
  • Regie: Sydney Pollack
  • Drehbuch: David Rabe, Robert Towne, nach einem Roman von John Grisham
  • Kamera: John Seale
  • Schauspieler: Tom Cruise, Jeanne Trippelhorn, Gene Hackman, Hal Holbrook
»Die Firma« ist nur einer der vielen Thriller des Bestseller-Autors John Grisham, die zur Zeit verfilmt werden. Tom Cruise spielt hier einen jungen Harvard-Absolventen, der in seiner Anwaltskanzlei schon bald nach seiner Einstellung Unregelmäßigkeiten feststellt, die ihn in eine lebensbedrohliche Auseinander setzung zwischen FBI und Mafia stürzen.
Neben Unstimmigkeiten in der Story fällt vor allem die Fehlbesetzung der männlichen Hauptrolle auf: Tom Cruise„s Talent reicht hier bei weitem nicht aus, um sich gegen so glänzende Nebendarsteller wie Gene Hackman oder Hal Holbrook zu bewähren.
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