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Australien und Ozeanien – Inselwelt im Pazifik
Australien ist nicht nur der kleinste Kontinent der Erde, er ist auch der einzige gänzlich von einem einheitlichen Staatswesen eingenommene Erdteil. Das Klima ist im Norden tropisch-heiß und feucht, im Süden subtropisch bis warm gemäßigt. Das Innere ist wüstenhaft trocken, nur im Norden, Osten, Südwesten und Südosten gibt es ausreichend Niederschläge. Australien zeichnet sich durch eine eigenständige, auf den Kontinent beschränkte Pflanzen- (Eukalyptus, Kasuarinen, Flaschen- und Grasbäume) und Tierwelt (Beuteltiere, Schnabeltiere, Emus) aus.
Australien ist in jeder Beziehung ein reicher Kontinent. Landwirtschaft, Viehzucht sowie enorme Bodenschätze (u. a. Eisenerz, Kohle, Bauxit, Kupfer, Gold, Silber und Opale) begründen den Wohlstand der Bevölkerung. Während der Südosten und Südwesten durch ein enges Eisenbahn- und Straßennetz verkehrstechnisch gut erschlossen sind, stellt das Flugzeug im Landesinneren und im Norden weiterhin das wichtigste Verkehrsmittel dar.
Ozeanien ist die traditionelle Bezeichnung für die Inselwelt des Pazifischen Ozeans. Das Gebiet umfasst über 10 000 Inseln mit einer Landfläche von rd. 1,2 Mio. km², vorwiegend Koralleninseln, z. T. auch vulkanischen Ursprungs. Nach der ethnischen Zugehörigkeit der Bevölkerung wird Ozeanien in die drei geographischen Räume Melanesien, Mikronesien und Polynesien gegliedert. Die Inseln bilden wichtige Stützpunkte für den Schiffs- und Flugverkehr über den Pazifik. Die bedeutendsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind Kopra, Kautschuk, Kakao, Zucker, Kaffee und Tabak. Von wachsender Bedeutung ist der Fremdenverkehr.
Australien: Modernes Land im Süden
Welches Beuteltier ist typisch für Australien?
Das Känguru. Das ungewöhnliche Tier verfügt über kleine Vorderbeine, stark verlängerte Hinterbeine und einen muskulösen Stützschwanz, der bei der hüpfenden Fortbewegung als »Balancierstange« dient. Kleine Arten werden nur hasengroß, die größten erreichen mehr als 2 m Höhe. Die meisten Arten kommen in Grassteppen und Buschwäldern vor, manche leben in Felsengegenden, einige Arten leben auf Bäumen. Kängurus sind in Australien und auf den umliegenden Inseln verbreitet. Die Kängurus haben meist nur ein Junges, das bei der Geburt nur bis zu 3 cm lang ist und seine weitere Entwicklung im mütterlichen Brutbeutel durchmacht. Die kleineren Känguruarten werden in Australien als Wallaby bezeichnet.
Der australische Kontinent weist eine urtümliche Tierwelt auf. Neben den Kängurus leben hier Schnabeltiere, Trauerschwäne und Koalabären. Koalas leben nachtaktiv in den Eukalyptuswäldern an der Ostküste Australiens und bewegen sich träge in den Bäumen. Sie sind heute selten und in ihrem Bestand bedroht.
Außerordentlich artenreich sind die Reptilien vertreten. Neben zahlreichen, teils sehr giftigen Schlangenarten fallen vor allem die oft eigentümlich gestalteten Agamen wie Moloch oder Kragenechse auf. Zu der reichen Vogelwelt gehören viele Papageienarten, der Kookaburra mit seinem gelächterartigen Ruf oder der Emu. Der flugunfähige, straußenähnliche Vogel ist neben dem Känguru Wappentier Australiens. Er kann im schnellen Lauf bis zu 55 km/h erreichen.
Bevölkerung
Wie viele Aborigines gibt es heute?
Rd. 420 000 Menschen gehören zu dieser Völkergruppe, die vor rd. 50 000 Jahren in mehreren Schüben aus Südostasien einwanderte. Ihre ursprüngliche Kultur ist heute nur noch in Resten vorhanden. Bumerang, Speer mit Gleitschleuder, Keule und Schild waren die Waffen, Kleidung fehlte oft ganz. Die Aborigines lebten meist nomadisierend als Jäger und Sammler. Als Wohnung dienten Windschirme oder Höhlen. Ein ausgeprägter Totemismus, komplizierte Heiratsordnungen, Reifefeiern mit Beschneidung, Narbentatauierung und Zahnausschlagen kennzeichnen ihr Leben.
Was ist die »Traumzeit«?
Ein zentraler Begriff der religiösen Vorstellungswelt der Aborigines. Sie bezieht sich nicht nur auf die Schöpfungszeit und die Zeit der Heroen, sondern auch auf Riten, Zeremonien und sakrale Plätze.
Die Aborigines wurden lange Zeit von den europäischen Einwanderern gesellschaftlich stark benachteiligt und erhielten erst 1967 die Bürgerrechte. Dem Bemühen der Aborigines um Selbstbestimmung, Wahrung der kulturellen Identität und Rückführung von Landbesitz wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. schrittweise entsprochen. Bis heute kennzeichnen hohe Arbeitslosigkeit und eine erheblich niedrigere Lebenserwartung das Leben vieler Aborigines.
Wirtschaft
Welche Tiere haben große wirtschaftliche Bedeutung?
Schafe. Australien ist der weltweit größte Erzeuger von Wolle und ein wichtiger Fleischlieferant. Der größte Teil der agrarischen Nutzfläche dient als Weideland für Schafe und Rinder. Die Farmen umfassen oftmals Hunderte von Quadratkilometern. Zwei Drittel des Territoriums sind zwar als Agrarfläche ausgewiesen, allerdings sind u. a. wegen Wassermangels nur 7 % für den Ackerbau geeignet. Eine wichtige Rolle spielt u. a. der Weinbau im Barossa Valley nördlich von Adelaide und am Hunter River in Neusüdwales.
Obwohl Australien eine leistungsfähige Landwirtschaft und reiche Rohstoffvorkommen hat, nimmt dieser Anteil am Gesamtexport seit Mitte der 1980er Jahre ab. Den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt erbringt heute der Dienstleistungssektor, insbesondere die Finanzwirtschaft, die Unternehmensdienstleistungen, die Medienwirtschaft und die New Economy. Von zunehmender Bedeutung ist auch der Tourismussektor.
Geschichte
Zu welchem Zweck besiedelten die Briten Australien?
Es wurden Sträflinge angesiedelt. 1788 gründeten die Briten die erste Sträflingskolonie in der Nähe von Sydney und legten damit den Grundstein zur Besiedlung des Erdteils. Bis zur Einstellung der Deportationen 1868 wurden zahlreiche weitere Strafkolonien entlang der Küste errichtet. Die insgesamt mehr als 160 000 Häftlinge bildeten das Reservoir billiger Zwangsarbeiter für die Siedler, die ab 1793 freiwillig nach Australien kamen.
Nach 1810 begann die Erschließung des Landesinneren, zunächst entlang der Flussläufe. Zwischen 1844 und 1861 gelang deutschen und britischen Expeditionen die Durchquerung des Kontinents. Den Entdeckern folgten Siedler und Farmer, die die Ausweitung von Weide- und Ackerbauflächen vorantrieben. Die Erweiterung des Siedlungsraums ging einher mit einer Vernichtungspolitik gegen die Aborigines.
Großbritannien gründete in der Folgezeit mehrere Kolonien. Große Goldfunde lockten seit Mitte des 19. Jh. einen Strom freiwilliger Siedler ins Land. Ab 1850 genossen die Kolonien beschränkte Selbstverwaltungsrechte, in deren Folge sie eigene Verwaltungen aufbauten. 1901 schlossen sich Neusüdwales, Queensland, Südaustralien, Westaustralien, Tasmanien und Victoria zu einem Bundesstaat im britischen Empire zusammen. 1931 erhielt Australien die Souveränität.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten die Industrialisierung des Landes sowie eine Liberalisierung der australischen Einwanderungspolitik innenpolitische Schwerpunkte. Die Einwanderung blieb allerdings zunächst auf Weiße konzentriert.
Landesnatur
Was ist der Ayers Rock?
Ein 335 m hoher, 2,5 km langer Inselberg (Monolith) im Südwesten des Nordterritoriums, 440 km südwestlich von Alice Springs. Der Ayers Rock ist die heilige Stätte der Aborigines, der australischen Ureinwohner, die den rötlichen mythenumrankten Felsbrocken Uluru nennen. Das Wahrzeichen Australiens ist der zweitgrößte Monolith der Erde – der größte ist der weithin unbekannte Mount Augustus im Westen Australiens.
Australien ist der kleinste, trockenste und flachste Kontinent der Erde. Riesige Wüsten und die roten Schwemmebenen sind das dünn besiedelte und unbewohnte »rote Herz« des Landes. Im Ganzen ist der australische Kontinent ein gewaltiges Tiefland, größtenteils von Gebirgszügen umrahmt. Davor liegen meist nur schmale Küstenebenen. Im Norden greift der Carpentariagolf zwischen Arnhemland und der Kap-York-Halbinsel tief ins Land ein. Im Süden dringen von der Großen Australischen Bucht der Spencer- und St.-Vincent-Golf ins Landesinnere vor.
Wo liegt das Great Barrier Reef?
Das größte Korallenriff der Erde ist der Nordostküste Australiens vorgelagert. Es erstreckt sich über eine Länge von rd. 2000 km und hat eine Gesamtfläche von 228 000 km². Rd. 400 Korallenarten bilden in dem klaren Wasser Bänke aller Farben und Formen. Seit 1981 zählt das Naturparadies, das viele Touristen anzieht, zum Weltnaturerbe.
Was geschah …
1606?
Der Holländer Willem Jansz (1570–1636) trifft als erster Europäer auf Australien.
1642?
Abel Tasman (1603 bis 1659) entdeckt Van Diemen's Land (1855 in Tasmanien umbenannt).
1770?
James Cook (1728 bis 1779) erforscht die Ostküste und beansprucht sie für Großbritannien als Neusüdwales.
1901?
Australien wird ein unabhängiger Bundesstaat im britischen Empire.
1999?
Die Mehrheit der Bevölkerung stimmt in einem Referendum gegen die Einführung der republikanischen Staatsform.
Neuseeland: Fernes Touristenziel
Wer sind die Maori?
Die polynesische Urbevölkerung Neuseelands. Heute gehören rd. 550 000 Menschen zu dieser Volksgruppe. Im 13. und 14. Jh. wanderten sie über die Cookinseln von den Gesellschaftsinseln her ein. Seit 1814 wurden sie christianisiert. Sie bildeten zahlreiche Stämme unter der Herrschaft von Oberhäuptlingen. Diese Stämme gliederten sich in Adel und Gemeine und waren recht kriegerisch. Berühmt sind die Maori für Gesichtstatauierung mit Spiralmustern, Plastik- und Reliefschnitzereien, Federmäntel aus Kiwi-Federn und ihren Nephrit-Brustschmuck.
Die Maori wurden Mitte des 19. Jh. durch Krankheiten und Auseinandersetzungen mit den weißen Siedlern stark dezimiert. Ab Mitte des 20. Jh. wurden sie in die europäische Kulturgemeinschaft Neuseelands eingegliedert. Politische Reformen – wie 1987 die Einführung der Maori-Sprache als Amtssprache und Einbringung der Kulturgeschichte in die Lehrpläne der Bildungsanstalten – begünstigten eine Neubelebung der Maori-Kultur.
Landesnatur
Wie groß ist Neuseeland?
Das Land ist mit 270 500 km² halb so groß wie Frankreich. Außer den beiden durch die Cookstraße voneinander getrennten Hauptinseln gehören zu Neuseeland eine Reihe kleiner, schwach besiedelter und weit verstreuter Inseln: die Stewart-, Chatham-, Kermadec-, Campbell-, Antipoden-, Three-Kings-, Auckland-, Bounty-, Snares- und Solanderinseln mit zusammen rd. 3500 km² und 1000 Einwohnern. Ferner beansprucht Neuseeland das Gebiet der Ross Dependency in der Antarktis. Die assoziierten Territorien Cookinseln und Niue sowie das Überseegebiet der Tokelauinseln haben innere Autonomie.
Wirtschaft
Was ist die Basis der Wirtschaft?
Beherrschende Wirtschaftszweige sind die Viehzucht (9 Mio. Rinder und 47 Mio. Schafe) und die auf ihr beruhende Verarbeitungsindustrie. Wolle, Fleisch, Butter, Käse u. a. Viehzuchtprodukte werden exportiert. Die Industrie (Stahl- und Aluminiumerzeugung, Maschinenbau, Nahrungsmittel-, Textil-, Holzindustrie) ist auf die Nordinsel konzentriert. Der Tourismus nimmt an Bedeutung zu.
Geschichte
Wer entdeckte Neuseeland?
Abel Janszoon Tasman (1603–1659). Der niederländische Seefahrer erreichte 1642 als erster Europäer Tasmanien sowie die Westküste Neuseelands. Gewürze, die er zu finden hoffte, konnte er jedoch nicht entdecken. Stattdessen kam es vor Neuseelands Küste zu einem Zwischenfall mit den Maori, der nie restlos geklärt werden konnte. Maori vom Stamme der Ngati Tumatakoriki griffen ein Beiboot Tasmans an – vier Seeleute kamen ums Leben. Tasman nannte den Landstrich »Mörderbucht«.
Die Küsten des Landes wurden 1769–1777 von dem Engländer James Cook (1728–1779) erforscht. Ende des 18. Jh. begann die systematische Besiedlung durch Weiße. Die Engländer erwarben 1840 durch den Waitangi-Vertrag von den Maori das Besitzrecht. 1852 garantierten sie den Siedlern begrenzte, 1856 verantwortliche Selbstregierung.
1907 erhielt die Insel den Dominion-Status. Die Regierungen der 1916 gegründeten Labour Party führten 1935–1949 ein umfassendes Sozialsystem ein. Neuseeland nahm an beiden Weltkriegen auf britischer Seite teil. 1947 akzeptierte das Land das Statut von Westminster.
Damit wurde die Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth bestätigt. Das politische System Neuseelands ist nach britischem Vorbild gestaltet. Seit 1999 ist Helen Clark (* 1950) Premierministerin.
Was ist tatauieren?
Die völkerkundliche Bezeichnung für tätowieren. Mit Dorn, Messer, Nadel oder Tatauierkamm werden Bilder und Muster in die Haut eingestochen, die durch Einbringung von Farbstoff dauerhaft gefärbt wird. Das Tatauieren hat ursprünglich magische Motive (Abwehr- oder Kräftigungszauber), dient als Rang- oder Statussymbol und wird vielfach in Verbindung mit den Reifeweihen ausgeführt. Klassische Gebiete der Tatauierung sind u. a. Neuseeland, Polynesien und Mikronesien.
Tonga
Wie sind die Beziehungen zu Deutschland?
Freundschaftlich. Die Beziehungen reichen bis in das 19. Jh. zurück. 1876 schloss das Deutsche Kaiserreich einen Freundschaftsvertrag mit Tonga ab. Seit 1976 unterhalten beide Länder diplomatische Beziehungen.
Landesnatur
Wo liegt Tonga?
Im Pazifik im Südwesten Polynesiens. Der Inselstaat umfasst rd. 170 Vulkan- und Koralleninseln, von denen nur 36 bewohnt sind. Die größten Inselgruppen sind Tongatapu, Vava'u und Ha'apai.
Geschichte
Wann wurde Tonga entdeckt?
1616 von Holländern. 1900–1970 war Tonga britisches Schutzgebiet unter Fortbestand der Königsdynastie und ist seitdem ein unabhängiger Staat im Commonwealth. Seit 1965 ist Taufa'ahau Tupou IV. der König von Tonga.
Samoa
Geschichte
Was war die Samoa-Krise?
Ein Konflikt im 19. Jh. zwischen den USA, Großbritannien und dem Deutschen Reich um Samoa. Als 1885 auf Samoa Kämpfe zwischen verfeindeten Häuptlingsfamilien ausbrachen und der deutsche Konsul Partei ergriff, entsandten die USA Kriegsschiffe in die Südsee. Der Konflikt wurde 1889 durch die Samoa-Akte beigelegt. Ein deutsch-amerikanisch-britisches Gremium übernahm die Leitung der Politik auf Samoa. 1899 wurde die Inselgruppe zwischen den USA und dem Deutschen Reich am 171. Breitengrad geteilt. Der deutsche Teil wurde 1920 Völkerbundmandat, 1947 Treuhandgebiet unter neuseeländischer Verwaltung. Seit 1962 ist das Gebiet ein unabhängiger Staat.
Landesnatur
Wie heißen die beiden Hauptinseln?
Savai'i und Upolu. Daneben besteht der Inselstaat noch aus den Nebeninseln Manono und Apolima sowie weiteren fünf winzigen Eilanden. Die gesamte Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und gebirgig, die Küsten sind von Korallenriffen umgeben.
Fidschi
Welchen Stellenwert hat der Tourismus?
Einen sehr hohen. Er liefert rd. 30 % der Deviseneinnahmen. Fidschi konnte sich zum Zentrum des Südseetourismus entwickeln. Der Inselstaat im Südpazifik, der über gute Anbindung an den internationalen Luftverkehr verfügt, wurde zum Inbegriff des Traumurlaubs mit Palmen, Sonne, Sand und Meer.
Fidschi gehört zu den wirtschaftlich leistungsfähigsten Staaten Ozeaniens. Dafür sorgt neben dem Tourismus die Landwirtschaft, insbesondere der Zuckerrohranbau. Die Wälder liefern wertvolle Edelhölzer, zudem verfügt Fidschi über Goldvorkommen.
Geschichte
Welche Krisen erlebte das Land?
Ethnische Konflikte zwischen indischstämmigen und melanesischen Insulanern. Als 1987 eine überwiegend aus indischstämmigen Mitgliedern bestehende Regierung gebildet wurde, kam es zum Putsch rechtsnationaler Fidschianer und zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Volksgruppen.
Vanuatu
Wie hieß Vanuatu früher?
Neue Hebriden. So nannte der englische Seefahrer und Entdecker James Cook (1728 bis 1779) das aus rd. 80 vulkanischen Inseln bestehende Land.
Seit etwa 1300 v. Chr. bewohnt, wurde Vanuatu im Jahr 1606 von den Spaniern entdeckt. Die Ansiedlung der Weißen auf den Inseln begann im 19. Jh. Seit 1906 bestand ein britisch-französisches Kondominium. 1980 erhielt die Inselgruppe als Republik Vanuatu die Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth. Seit den 1990er Jahren war die Innenpolitik durch häufige Regierungswechsel gekennzeichnet. Außenpolitisch engagierte sich Vanuatu bei der Konfliktbeilegung auf Nachbarinseln.
Wirtschaft
Was wird exportiert?
Hauptexportgut ist das Kokosnussprodukt Kopra. Darüber hinaus haben Holzwirtschaft, Rinderzucht und Tourismus eine wachsende wirtschaftliche Bedeutung auf den gebirgigen Vulkaninseln. Rd. 61 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Grundnahrungsmittel und Industriegüter werden eingeführt. Das große Wirtschaftspotenzial für die Zukunft des Archipels liegt in seinen maritimen Ressourcen.
Salomonen
Welcher Konflikt belastet das Land?
Seit 1998 führte ein durch die Zuwanderung von der überbevölkerten Insel Malaita auf die Insel Guadalcanal ausgelöster ethnischer Konflikt zu blutigen Auseinandersetzungen. Dadurch kam es im Juni 2000 zum Sturz der Regierung von Bartholomew Ulufa' ula. Neuer Premierminister wurde Manasseh Sogavare. Nach den Parlamentswahlen im Dezember 2001 übernahm Allan Kemakeza das Amt des Regierungschefs. Die inneren Auseinandersetzungen führten zum Zusammenbruch von Recht und Ordnung sowie zum Niedergang der Wirtschaft. Um den Inselstaat zu befrieden, intervenierte 2003 eine von Australien geführte Sicherheitstruppe.
Entdeckt wurden die Salomonen 1568 von dem Spanier Alvaro de Mendaña de Neyra. Im Glauben, das sagenhafte Goldland des Königs Salomon entdeckt zu haben, gab er den Inseln ihren Namen.
1885 und 1899 wurde die Inselgruppe vom Deutschen Reich und Großbritannien untereinander aufgeteilt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam der deutsche Teil als Völkerbundmandat unter australische Verwaltung und gehört heute zu Papua-Neuguinea. 1978 erlangte die Inselgruppe die Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth.
Papua-Neuguinea
Welcher Vogel ziert das Wappen?
Der Paradiesvogel. Meist zeichnen sich die Männchen durch Schmuckfedern und prachtvolle Färbung aus, die Weibchen sind unscheinbar. Es gibt rd. 45 Arten auf Neuguinea, den Molukken und in Australien. Die Prachtfedern waren zeitweise als Modeschmuck begehrt; einige Arten wurden deshalb fast ausgerottet.
In Papua-Neuguinea gibt es eine ausgesprochen vielfältige Fauna und Flora. Manche Arten sind bislang noch völlig unerforscht. Zu der üppigen Vegetation zählen mehr als 2000 Orchideenarten.
Landesnatur
Was gehört zu Papua-Neuguinea?
Papua-Neuguinea umfasst den östlichen Teil von Neuguinea, der zweitgrößten Insel der Welt, die Admiralitäts-, D'Entrecasteaux-, Trobriandinseln, den Bismarck- und Louisiadearchipel sowie die Inseln Bougainville und Buka. Die Inseln sind durchweg gebirgig und tragen dichte tropische Regenwälder. Das feuchtheiße tropische Klima weist nur geringe jahreszeitliche Schwankungen auf, ist aber je nach Höhenlage recht unterschiedlich. Die höchsten Erhebungen sind der Mount Wilhelm (4509 m) im Bismarckgebirge, der Mount Giluwe (4367 m) in der zentralen Gebirgskette und der Mount Victoria (4073 m) in der Owen Stanley Range. Dem Zentralgebirge sind beiderseits weite Flach- und Hügelländer vorgelagert, die im Südwesten besonders ausgedehnt sind.
Bevölkerung
Wie viele Volksgruppen gibt es?
Die Einwohner gliedern sich in etwa 750 Ethnien mit zahlreichen Sprachen. Staatssprache ist Englisch. Während die Papua vorwiegend im Landesinneren leben, überwiegen an den Küsten Neuguineas und auf den kleineren Inseln die Papua-Melanesier. Die Papua leben in stark voneinander isolierten Gemeinschaften. Soziale Organisationsform ist die Familie und ihre Erweiterung, der Clan.
Die Bevölkerung ist christlich (58 % Protestanten, 33 % Katholiken), praktiziert jedoch meist eine Mischung animistischer und christlicher Riten.
Übrigens: Das Bildungssystem befindet sich noch im Aufbau. Die Analphabetenrate liegt bei 37 %.
Wirtschaft
Ist das Land gut erschlossen?
Nein. Das Verkehrsnetz ist unzureichend und in seiner weiteren Entwicklung durch die gebirgige Landesnatur und die ausgedehnten Sumpfgebiete behindert. Etwa ein Drittel der Straßen ist ganzjährig befahrbar.
Die Industrie ist wenig entwickelt und beschränkt sich vorwiegend auf die Verarbeitung von Holz und landwirtschaftlichen Gütern. Gold, Erdöl, Kupfer, Kaffee und Palmöl sind die wichtigsten Ausfuhrprodukte.
75 % der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die hauptsächlich als Selbstversorgungswirtschaft betrieben wird. Angebaut werden neben Süßkartoffeln, Taro und Yams v. a. Kakao, Kokospalmen, Kaffee, Kautschuk, Hanf, Erdnüsse, Reis, Tee und Nutzholz. Die Viehzucht sowie die Fischerei sind von geringer Bedeutung und dienen fast ausschließlich dem Eigenbedarf.
Geschichte
Was erschüttert das Land immer wieder?
Stammesfehden, soziale Unruhen und separatistische Bewegungen. Seit der Unabhängigkeit 1975 sind Teile Papua-Neuguineas Unruheherde. Ein ständiger Krisenherd entstand auf der Insel Bougainville im Zusammenhang mit Entschädigungsforderungen einheimischer Grundbesitzer bezüglich des Kupferbergwerks von Panguna. Terroraktionen der Bougainville Revolutionary Army (BRA) führten 1990 zur Schließung des Bergwerks. Im gleichen Jahr proklamierte die BRA die unabhängige Republik Bougainville. Die folgenden militärischen Auseinandersetzungen forderten rd. 15 000 Todesopfer. 2001 konnte ein Friedensvertrag geschlossen werden, die angespannte Wirtschaftslage verhinderte jedoch eine innenpolitische Stabilisierung. Nach den von Gewalttaten überschatteten Parlamentswahlen 2002 kehrte der Begründer der Unabhängigkeit des Landes, Michael Somare (Führer der National Alliance Party), ins Amt des Premierministers zurück.
Palau
Wer kaufte Palau?
Das Deutsche Reich erwarb 1898 Palau, die Karolinen und die Marianen (außer Guam) von Spanien, das den Krieg mit den USA verloren hatte. 1914 besetzten die Japaner das Territorium, das später vom Völkerbund in ein Mandatsgebiet umgewandelt wurde und bis 1945 unter japanischer Verwaltung blieb. 1947 wurde Palau Teil des US-amerikanischen Treuhandgebiets der pazifischen Inseln. 1981 trat eine eigene Verfassung der Republik Palau in Kraft, die dadurch innere Autonomie erhielt. Im Jahr 1994 wurde schließlich die Unabhängigkeit proklamiert.
Bevölkerung
Wie gut ist das Schulsystem?
Auf allen bewohnten Inseln gibt es Grundschulen, auf Koror auch weiterführende Schulen. Das gut ausgebaute Schulsystem spiegelt sich in einer sehr geringen Analphabetenrate (2 %) wider.
Die meisten Einwohner sind Christen (66 %). Zu der einheimischen Religion Modekngei bekennen sich rd. 30 %. Das soziale Gefüge ist durch matriarchale Strukturen gekennzeichnet.
Mikronesien
Landesnatur
Aus wie vielen Inseln besteht Mikronesien?
Aus vier Inselgruppen mit über 600 Inseln, die sich aufgereiht wie an einer Perlenkette durch den westlichen Pazifik ziehen. Die meisten Inseln sind flache, palmbestandene Korallenatolle. Die größeren Inseln wie z. B. Pohnpei und Kosrae sind vulkanischen Ursprungs und erreichen auf Pohnpei mit 791 m die größte Höhe Mikronesiens. Die Vegetation wechselt zwischen Regen- und Mangrovenwäldern bzw. Kokospalmhainen.
Wirtschaft
Wovon leben die Menschen?
Haupterwerbszweige sind die Landwirtschaft, der Fischfang und der Fremdenverkehr. Der Ackerbau liefert Kokosnüsse, Pfeffer, Bananen und Süßkartoffeln. Wichtigste Ausfuhrgüter sind Kopra, Fisch und kunsthandwerkliche Erzeugnisse. Die negative Handelsbilanz wird durch finanzielle Zuwendungen aus den USA und durch die Vergabe von Fischereilizenzen teilweise ausgeglichen. Mit der Anbindung Mikronesiens an den internationalen Luftverkehr hat der Fremdenverkehr erheblich an Bedeutung gewonnen.
Marshallinseln
Wodurch wurde das Bikini-Atoll bekannt?
Durch Atombombenversuche der USA. Das Atoll, bestehend aus zehn Inseln im Nordwesten der Marshallinseln (Ralikgruppe), sowie das Eniwetok-Atoll dienten den USA von 1946–1958 als Testgelände für Atom- und Wasserstoffbombenversuche. Diese führten zu massiven Umweltschäden mit unkalkulierbaren Langzeitfolgen.
Übrigens: Louis Réard benannte 1946 zum ersten Mal einen zweiteiligen Badeanzug nach dem Bikini-Atoll.
Wirtschaft
Was ist Basis der Wirtschaft?
Wichtigster Zweig ist der Dienstleistungssektor. Eine geringere Bedeutung haben die Fischerei und die Nutzung der Kokospalmen. Etwa ein Viertel der Importe entfällt auf Nahrungsmittel. Exportiert werden Fische und das Kokosnussprodukt Kopra. Von großer Bedeutung sind Finanzhilfen aus den USA, die das Gebiet 1947–1990 als Treuhandgebiet verwalteten. Im Jahr 1986 erhielt die Inselgruppe Selbstverwaltung.
Nauru
Wirtschaft
Was war Naurus Reichtum?
Ausgedehnte Naturphosphatlager höchster Reinheit. Die Ausbeutung begann 1905. Mittlerweile sind die Vorräte nahezu vollständig erschöpft. Durch den Abbau ist die Insel weitgehend verwüstet.
Nur an den Küstenstreifen wird etwas Landwirtschaft (Kokospalmen und Gemüse, Schweinehaltung, Fischfang) betrieben. Nauru ist auf hohe Nahrungsmittelimporte angewiesen (84 % der Gesamteinfuhr). Auch Trinkwasser muss eingeführt werden. Der Staat fördert mit Unterstützung von Australien, Neuseeland und Großbritannien die Renaturierung der Insel, um den Fremdenverkehr als künftige Einnahmequelle zu erschließen.
Landesnatur
Wie groß ist Nauru?
Mit nur 21 km² winzig. Zum Vergleich: Die nordrheinwestfälische Stadt Herne ist mehr als doppelt so groß wie der Inselstaat. Nauru ist eine Koralleninsel mit vulkanischem Kern, die von einem Wallriff gesäumt wird. Die Insel ragt im Zentralplateau bis etwa 70 m Höhe auf. Das Klima ist tropisch-maritim mit hohen, aber unregelmäßigen Niederschlägen.
Tuvalu
Warum ist das Internet für Tuvalu so wichtig?
Wegen seiner Internet-Domain ».tv«, die besonders für Unternehmen der Fernsehbranche interessant ist. Im Jahr 2000 unterzeichnete Tuvalu einen Vertrag über die Vergabe dieser Domain, der dem Land 50 Mio. US-Dollar einbringt. Neben den Überweisungen der im Ausland beschäftigten Insulaner zählen der Verkauf von Briefmarken und Lizenzverträge mit anderen Staaten über den Fischfang in der 200-Meilen-Zone zu den wichtigsten Devisenbringern.
Geschichte
Wer kolonisierte die Inseln?
Polynesier, und zwar vor mehr als 2000 Jahren. Die südlichen der neun Atolle wurden von Samoanern, die nördlichen von Tonganern bevölkert. 1586 brachte die Entdeckung durch Spanien den ersten Kontakt mit der europäischen Zivilisation. 1916 erklärten die Briten die Elliceinseln gemeinsam mit den Gilbertinseln zur Kronkolonie. 1974 sprach sich die Bevölkerung für eine Trennung von den Gilbertinseln (heute Kiribati) aus, die 1976 vollzogen wurde. Tuvalu wurde 1978 unabhängig.
Kiribati
Welche Bedeutung hat das Millennium Island?
Es liegt unmittelbar an der Datumsgrenze. Zum Beginn des Jahres 2000 erlangte das unbewohnte Atoll eine gewisse Berühmtheit, da hier weltweit zuerst das neue Jahrtausend begrüßt werden konnte. Kiribati hatte eigens für dieses Ereignis die Datumsgrenze verlegen lassen und sein entlegenstes Atoll in Millennium Island umgetauft.
Landesnatur
Wo liegt Kiribati?
Im Pazifischen Ozean. Der Staat besteht aus den Inselgruppen Gilbert- und Phönixinseln, acht Inseln der Line Islands sowie Ocean Island (Banaba). Die Inseln sind niedrige palmenbestandene Koralleninseln und bilden zum Teil Atolle.
Geschichte
Wann wurde Kiribati unabhängig?
Nach Abtrennung der Elliceinseln 1976 erhielten die Gilbertinseln unter dem Namen Kiribati 1979 die Unabhängigkeit. Ab 1892 waren sie britisches Protektorat.
Atomare Antreiber
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