Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Kolonie
Ko|lo|nie1.
Niederlassung einer größeren Gruppe von Menschen außerhalb ihres Heimatgebietes unter weitgehender Beibehaltung ihrer heimatlichen Lebensformen
2.
ausländische Besitzung eines Staates, die wirtschaftlich und politisch von diesem abhängig ist
3.
〈Biol.〉
a)
Tierverband
b)
Verband von niederen Lebewesen, Zellverband
[<
lat.
colonia
„Ansiedlung, Niederlassung, Tochterstadt“, eigtl. „Bauerngut“, zucolonus
„Landwirt, Bauer“, wörtlich „Bebauer“, zucolere
„bebauen, bearbeiten, Feldbau treiben“]Kolonie:
Das lateinische Wortbedeutet „Ansiedlung“, „Niederlassung“ (zu„bebauen“, „bepflanzen“, „(ein Feld) bearbeiten“).heißt mithin, ein Gebiet urbar zu machen. Einewar ursprünglich eine „Pflanzstadt“: Seefahrer aus Phönizien und den griechischen Stadtstaaten gründeten in der Antike, Stützpunkte im und am Mittelmeer. Zu den römischen Gründungen im einstigen Germanien zählte „Colonia Agrippinensis“, das heutige Köln.
In der Bedeutung von „Siedlung“ wirdheute noch in Zusammensetzungen wieoder berlinischbenutzt. Solche Kolonien waren ursprünglich am Rand oder ganz außerhalb einer Stadt angelegte Gartengebiete. Alsbezeichnet man Bezirke, in denen Künstler in enger Wohn– und Arbeitsgemeinschaft leben, so zum Beispiel seit 1889 Worpswede bei Bremen oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Darmstädter Mathildenhöhe.oderist der Ausdruck für Hotelsiedlungen, die in beliebten Feriengegenden oft am Rand gewachsener Städte und Dörfer oder ganz auf der grünen Wiese gebaut wurden. Schließlich ist, oft mit ironischem Unterton, von derauf Mallorca die Rede. Damit ist die große Gruppe Deutscher gemeint, die dauerhaft auf der spanischen Mittelmeerinsel leben.
Vorherrschend dürfte heute allerdings die Bedeutung vonim politischen Sinn sein, wo das Wort ausländische Besitzungen eines Staates bezeichnet, die wirtschaftlich und politisch von diesem abhängig sind. Die Spanier hatten seit dem 15. Jahrhundert Kolonien in Mittel– und Südamerika. Die Geschichte der Vereinigten Staaten beginnt als diejenige von englischen und französischen Kolonien. Im 19. Jahrhundert war ganz Afrika unter dieEngland, Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien aufgeteilt. Noch heute gehören Gegenden zum Beispiel in Ozeanien zum Territorium von Kolonialmächten. Aus dem 19. Jahrhundert stammt schließlich auch der Begrifffür Lebensmittel und Handelsgüter aus Übersee. Die Architektur kennt den Begrifffür den aus Europa importierten klassizistischen Baustil in den Kolonien.
In der Bedeutung von „Siedlung“ wirdheute noch in Zusammensetzungen wieoder berlinischbenutzt. Solche Kolonien waren ursprünglich am Rand oder ganz außerhalb einer Stadt angelegte Gartengebiete. Alsbezeichnet man Bezirke, in denen Künstler in enger Wohn– und Arbeitsgemeinschaft leben, so zum Beispiel seit 1889 Worpswede bei Bremen oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Darmstädter Mathildenhöhe.oderist der Ausdruck für Hotelsiedlungen, die in beliebten Feriengegenden oft am Rand gewachsener Städte und Dörfer oder ganz auf der grünen Wiese gebaut wurden. Schließlich ist, oft mit ironischem Unterton, von derauf Mallorca die Rede. Damit ist die große Gruppe Deutscher gemeint, die dauerhaft auf der spanischen Mittelmeerinsel leben.
Vorherrschend dürfte heute allerdings die Bedeutung vonim politischen Sinn sein, wo das Wort ausländische Besitzungen eines Staates bezeichnet, die wirtschaftlich und politisch von diesem abhängig sind. Die Spanier hatten seit dem 15. Jahrhundert Kolonien in Mittel– und Südamerika. Die Geschichte der Vereinigten Staaten beginnt als diejenige von englischen und französischen Kolonien. Im 19. Jahrhundert war ganz Afrika unter dieEngland, Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien aufgeteilt. Noch heute gehören Gegenden zum Beispiel in Ozeanien zum Territorium von Kolonialmächten. Aus dem 19. Jahrhundert stammt schließlich auch der Begrifffür Lebensmittel und Handelsgüter aus Übersee. Die Architektur kennt den Begrifffür den aus Europa importierten klassizistischen Baustil in den Kolonien.
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